Verkehrsinfarkt Wiehre
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Stehst Du schon, oder glaubst Du an ein Fortkommen?
Freiburg – Stadt der Fahrräder. Wiehre – Stadtteil der ruhigen Straßen. Sie wollen mehr Klischees? Dann lesen Sie bitte nicht weiter.
Unlängst in der Wiehre. Stau, wohin das Auge reicht. Kronenstraße: ein Ort für Slalomfahrten; Lorettostraße: Baustelle Höhe Schwimmbadstraße. Basler Straße: Baustelle zwischen Goethestraße und Schwimmbadstraße. Ehe es sich die Wiehre versah, waren alle wesentlichen Verkehrsadern nach Ost und West gekappt. Zu Recht beschwerten sich zahlreiche BV-Mitglieder und Bewohner unseres Stadtteils über den Verkehrsinfarkt in der Wiehre. Die Lorettostraße – immerhin der Schul- und Kindergartenweg für mehrere hundert Kinder und Eltern pro Tag – glich einem Gefahren-Parcours. Der Bürgerverein protestierte. Die Sperrungen und Behinderungen waren zwar von kurzer Dauer. Das eigentliche Problem nicht: Die Wiehre steht vor einem Verkehrsinfarkt! Andere diagnostizieren, er sei schon Realität. Es würde nicht viel fehlen und die Forderung nach einem vierspurigen Ausbau der Lorettostraße würde nicht als Aprilscherz behandelt. Der Verkehr im Stadtteil findet immer weniger fließend statt. Der Bürgerverein hat nicht nur die jüngsten chaotischen Situationen im Blick,
sondern die grundsätzliche Frage: Gibt es ein schlüssiges Verkehrskonzept für unseren Stadtteil? Wer die Lage kritisch betrachtet, wird die Antwort zu verneinen haben. Alle Achsen weisen erhebliche Probleme auf. Doch nicht nur die Ost-West-Achsen, sondern auch die Nord-Süd-Achsen sind ein Problem. Tagtäglich ist die unzureichende Verkehrssituation in der Wiehre erlebbar; mehr Stau als Verkehr. Mit Sorge richtet der Bürgerverein seinen Blick in Richtung Kronenbrücke. Sollte der Abriss kommen, war das Chaos im März ein Präludium.
Was unser Stadtteil benötigt, ist ein Verkehrskonzept, das den tatsächlichen Bedürfnissen auf allen Achsen gerecht wird. Kronen- und Kaiserbrücke, Lorettostraße und, ja, auch die Basler Straße sollten überdacht werden. Die Lasten, so viel ist offensichtlich, sind derzeit ungleich verteilt. Verkehr geht uns jedoch alle an: Höchste Zeit die Kommunalwahl als Chance zu einem Verkehrskonzept zu nutzen.
Justus Kampp