Das Werk Schneiders zeitgemäß fortführen – Reinhold-Schneider-Villa erhalten
Die Diskussion um die Villa in der Mercystraße 2 reißt nicht ab. Das Haus steht weiterhin zum Verkauf, während das umgebende Grundstück nunmehr bebaut werden soll. Die Stadt hat Mitte Juli 2014 dafür die Bauerlaubnis erteilt.
Der Hintergrund: Das Haus gehört der Treubau, es steht seit Jahren leer, die Substanz ist angegriffen. Die Treubau möchte die Villa veräußern und versucht eine Vermarktung über Anzeigen (Engels&Völkers, Zypresse, BZ). Falls sich die Unverkäuflichkeit des denkmalgeschützten Hauses erweist, droht unter Umständen ein Abriss.
Engagierte Wiehremer möchten den Abriss verhindern
Bereits im Juli 2014, als bekannt wurde, dass die Baugenehmigung für die Mercystraße erteilt wurde, traf sich ein kleiner Kreis und entwickelte den Gedanken, das Haus als Kulturhaus im Sinne Reinhold Schneiders zu erhalten. Eine Anzeige in der BZ – von 20 Reinhold-Schneider-Preisträgern, namhaften Bürgern der Stadt und des Landes – hatte ein erhebliches bundesweites Echo. Die Idee ist, das Haus unter dem Titel ‚Ost- und Westliches Gelände’ als Treffpunkt der Kulturen und Ort der Aufklärung zu bespielen.
Im Vorstand unseres Bürgervereins Mittel- und Unterwiehre wurde eine ähnliche Idee diskutiert – und mit der Frage verbunden, ob dieses Haus gleichzeitig auch als Bürgerhaus dienen könnte, welches die Wiehre noch nicht besitzt. Der Bürgerverein unterstützt deshalb das Anliegen des Schneider-Initiativkreises ausdrücklich und arbeitet eng mit ihm zusammen.
Warum nicht eines Tages das Haus mit Bürgern für die Bürger kaufen – auf der Grundlage von Spenden? Dies würde mit Unterstützung der Stadt wesentlich erleichtert. Der Erwerb der Villa und die Restaurierung würde nach ersten Schätzungen 2,5 Millionen Euro kosten. Am 16. März gibt es zu diesem Thema eine Veranstaltung. Das Ziel: Anhänger und entscheidende Förderer der Idee zu finden; siehe Veranstaltungstipp auf dieser Seite.
Warum das Andenken Reinhold Schneiders pflegen?
Der Autor Reinhold Schneider verbrachte 20 Lebensjahre in der Mercystraße 2. Als Christ und freier Geist war er vor und nach 1945 ein unbedingter Anwalt des Friedens. Er setzte sich für die Anerkennung anderer Kulturen und auch Religionen wie Islam und Judentum ein. Beide Themen haben wieder erschreckende Aktualität bekommen. Die Stadt vergibt regelmäßig den Reinhold-Schneider-Literaturpreis.
Dorothee Schröder, Uwe Pörksen