ARGE Freiburger Stadtbild würdigt die Quäkerhilfe in der Wiehre
Die Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild unter ihrem Vorsitzenden Herrn Hermann Hein hat sich aktiv für ein Zeichen der Dankbarkeit und gegen das Vergessen in der Urachstraße eingesetzt. Sie hat erreicht, dass die Quäkerhilfe und die Schweizer Caritas mit einer Gedenktafel am Zaun der heutigen Kindertagesstätte Ecke Urachstraße/Quäkerstraße für ihren Einsatz in den Jahren 1946 bis 1949 gewürdigt wurden.
Alt-OB Rolf Böhme, Ex-Ministerpräsident Erwin Teufel, der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Freiburger Stadtbild, Hermann Hein, und Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach (von links) enthüllten an einem kalten Wintertag Anfang dieses Jahres gemeinsam mit Gemeinderäten die Gedenktafel an der Ecke Urach-/Quäkerstraße.
Die Feier am 16. Februar 2012 wurde vom Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre unterstützt. Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach sagte vor mehr als hundert Gästen: „Wir tun hier etwas Überfälliges“. Er erinnerte an die Hilfslieferungen aus aller Welt an die Freiburger Zivilbevölkerung nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.
Auch Ministerpräsident a.D. Erwin Teufel, der trotz Schnee und Eis nach Freiburg angereist war, sprach von den „unfasslichen Untaten des Krieges“, vor denen die Hilfslieferungen nicht genug gewürdigt werden könnten.
„Die Gedenktafel soll uns alle nicht vergessen lassen, was Mitmenschlichkeit und Verzeihen bedeutet,“ sagte Teufel. Die Freiburger Zivilbevölkerung erhielt in den Jahren 1946 bis 1949 in den sogenannten Quäkerbaracken überlebensnotwendige Hilfsgüter. Viele Kinder und Jugendliche konnten dank der Schweizer Caritas mit der sogenannten „Schülerspeisung“ versorgt werden. Mütter und kleinere Kinder erhielten Kleidung und Nahrung von der amerikanischen Quäkerhilfe. Weitere Hilfen kamen aus Schweden, Irland, Spanien und Südamerika.
Der Vertreter der Caritas Basel wünschte allen Anwesenden „den Mut, in der Überwindung von Ausgrenzung voranzugehen“. Großherzigkeit, Solidarität, Menschlichkeit und Großtat, das sind die Worte, die alle Grußwortredner in Dankbarkeit und Würdigung der Helfer fanden. Die Hilfsaktionen aus dem Ausland waren ein wichtiger Impuls für die Weiterentwicklung der Nothilfe in Freiburg. Der Bürgerverein dankt an dieser Stelle der ARGE Freiburger Stadtbild und ihrem Vorsitzenden Hermann Hein für den Einsatz zum Erhalt einer der letzten Quäker-Baracken und für die Erinnerung an die mitmenschlichen Leistungen der Nachkriegszeit in der Wiehre.
Eugen Reinwald