Am 19. Oktober 2019 feierten die 19 hier beheimateten Künstler und Künstlerinnen zusammen mit der Freiburger Kunstszene das 40jährige Bestehen dieser landesweit einmaligen Einrichtung. Erster- und Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach würdigte das Engagement der Künstler und warf auch einen Blick auf die Vorgeschichte des Hauses.
Gebaut vom Chemiker, Erfinder und Fabrikanten Alexander Mitscherlich (1836 – 1918), auf dessen Ansiedlung in Freiburg die Stadt großen Wert legte, entstand 1890 die repräsentative Villa weit vor den Toren der Stadt hoch am Sternwaldeck.
Das Haus beherbergte in späteren Jahren das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht bis es für das expandierende Institut nicht mehr genügend Platz bot. Die Neubauwünsche des Instituts am heutigen Standort waren in den 70er Jahren in der Wiehre umstritten. Die Stadt trug den Wünschen aber Rechnung und zog, um Platz zu schaffen, sogar den Teil der Fürstenbergstraße hinter dem städtischen Forsthaus ein.
Nach dem Auszug des Max-Planck-Instituts aus der Villa Mitscherlich (1978) war bei der Stadt der Abriss der Villa im Gespräch. Dagegen erhob sich Widerspruch, weil zwischenzeitlich die Denkmalwürdigkeit des Gebäudes ein Thema war. Die Lösung war die Einrichtung des heute 40 Jahre bestehenden Atelierhauses. Seit 1983 wird die städtische Villa Mitscherlich als Kulturdenkmal vom Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg geführt und bei Sanierungsaufgaben auf Antrag auch gefördert.
Ludwig von Hamm