Anfang Dezember 2019 berichtete die Badische Zeitung über mangelhafte Zustellungen durch einen privaten Postbetrieb in Freiburg. Der Artikel fand ein lebhaftes Leser-echo und die damit verbundenen Informationen hätten eine weitere BZ-Recherche angezeigt – allein, es wurde lediglich ein Leserbrief veröffentlicht.
Die Wiehre war in den Herbstmonaten stark von mangelhaften bis gänzlich ausbleibenden Zustellungen durch arriva betroffen. Hier ein paar Beispiele:
- Die Einladung des Oberbürgermeisters zu einer Veranstaltung Ende Oktober hat etliche Adressaten bis heute nicht erreicht; die Einladung des Kulturbürgermeisters zu einer Veranstaltung in der Villa Mitscherlich erreichte Adressaten nach der Veranstaltung.
- Post des Amtsgerichts Breisach mit einem Vollstreckungstitel erreichte den Adressaten nie, genausowenig wie ein zur gleichen Zeit aufgegebenes Schreiben der Rechtsanwaltskammer Freiburg.
Post vom Oberlandesgericht in der Salzstraße benötigte in die Wiehre zwei Wochen – und das mehrfach; teilweise kam sie auch geöffnet beim Empfänger an. - Post eines brandenburgischen Landgerichts wurde vom dortigen privaten Postunternehmen nach wenigen Tagen an arriva übergeben und benötige im arriva-Netz zwei Wochen bis nach Freiburg.
Da passte dann die dpa-Meldung aus dem Herbst, dass in Breisach in einer grünen Tonne 600 Briefe und beim Austräger in der Wohnung noch einmal rund 150 Briefe gefunden worden seien – wieviele zuvor schon in der grünen Tonne gelandet waren, weiß letztlich niemand.
Da freut man sich über Post aus Berlin, aufgegeben bei der vielleicht ein paar Cent teureren Deutschen Post: Ein Tag Laufzeit!
Ach so: Hängt die erwartete, aber leider fehlende weitere Berichterstattung der BZ mit der wirtschaftlichen Verflechtung des Badischen Verlages mit arriva zusammen?
Klaus Winkler