Der Platz vor der Johanneskirche hat für den Stadtteil Wiehre eine herausragende Bedeutung, ganz im Sinne der Stadtplaner am Ende des 19. Jh. Mit der großen Kirche und ihren zwei Türmen und den sie umgebenden Gebäuden der Lessingschule, Gertrud-Luckner-Gewerbeschule und des Pfarramtes haben die Städtebauer wahrhaftig ein Ausrufezeichen gesetzt. Die zwei im Renaissancestil gehaltenen Geschäftshäuser gegenüber der Kirche runden das Ensemble ab, so dass alle zwischenzeitlich erfolgten Ergänzungen mit großer Vorsicht eingepasst werden mussten. Heute erleben wir hier eine Kulisse, an deren Kontraste wir uns längst gewöhnt haben. Stattfindende Nutzungsänderungen geben jedoch immer wieder Anlass über Erhaltenswertes oder Verbesserungen nachzu-
denken.
So ist der beabsichtigte Bau des Stadttunnels, der den Schützenalleetunnel bis zum heutigen Autobahnzubringer verlängern soll, ein gegebener Anlass, die Situation an der Johanneskirche zu überdenken. Der Tunnel wird für den Autoverkehr zu ganz erheblichen Veränderungen in der Wiehre und besonders hier auf dem Platz vor der Johanneskirche führen. Als Bürgerverein wollen wir uns in die Diskussion der Möglichkeiten mit konstruktiven Vorschlägen einbringen und folgende Randbedingungen setzen:
- Alle beabsichtigten Veränderungen und die zur Anwendung kommenden Materialien müssen den hohen Wert der vorhandenen Gebäude und den zentralen Charakter des entstandenen Ensembles an der Johanneskirche berücksichtigen.
- Es darf nicht mehr, sondern es muss im Ergebnis weniger Kfz-Verkehr über die Straßen abgewickelt werden; der Stadttunnel muss sich entlastend auswirken.
- Die Funktion der Nahversorgung durch die örtlichen Geschäfte muss erhalten bleiben und gestützt werden. Dazu gehört auch ein vertretbares Angebot an Kurzzeitparkplätzen.
- Für Fahrradfahrer sind die Verkehrswege durch mehr Platz im Verkehrsraum zu verbessern.
- Das Angebot an Freiflächen darf nicht verringert und muss grüner werden, wobei die Zahl der Bäume zu verdoppeln ist.
- Die Gegend um die Kirche ist auf mögliche Dunkelzonen zu überprüfen und diese mittels adäquater Beleuchtung aufzuhellen.
Sicherheit
Aufgrund der vielen Verkehrsbeziehungen und des direkten Zugangs zur Innenstadt ist der Platz vor der Johanneskirche stark auch von Fußgängern und Radfahrern frequentiert. Es darf daher nicht so sein, dass sich die Passanten besonders bei Dunkelheit und vorgerückter Stunde verunsichert fühlen, wenn sie den Platz überqueren. Viel Erfahrung mit der Sicherheit an der Johanneskirche haben da die Beamten vom Polizeirevier Süd in der Heinrich-von-Stephan-Straße. Revierleiter Gabriel Winterer bestätigte uns auf Anfrage, dass es Möglichkeiten gäbe, die Situation am Johanneskirchplatz noch zu verbessen. Sie würden immer wieder hinzugezogen, wenn es darum ginge, die Sicherheit im Straßenraum zu optimieren; und so bot er uns auch an, dass sich sein Revier beratend an dem entscheidenden Planungsprozess beteiligt. Dies Angebot werden wir gerne annehmen.
Verkehr
Die allgemeine Verkehrssituation rund um den Johanneskirchplatz bedarf der grundsätzlichen Verbesserung: Heute ist der Zustand des Radverkehrs von Süden in Richtung Innenstadt unbefriedigend, die Anlieferung für die Geschäfte auf der Ostseite problematisch, Parkplatzkonkurrenz zu Stadtmobil vor dem Portal der Kirche klärungsbedürftig, der Parkplatz gegenüber des Studierendenwerks zu ordnen, nachdem gewisse Notwendigkeiten durch das ehemalige Amt für öffentliche Ordnung entfallen sind.
Das Garten und Tiefbauamt hat in Gesprächen angekündigt, dass mit Verbesserungen nicht bis zum Stadttunnel gewartet werden soll. Bereits in diesem Jahr will das Amt einen Radweg auf der Ostseite der Günterstalstraße anlegen. Die Parkplätze vor den Geschäften sollen dafür teilweise um die Ecke an die B31 verlegt werden. Dies wäre eine wichtige Verbesserung für den Radverkehr, stellt aber leider einen erheblichen Verlust für die Geschäfte dar, denn diese sind auf die Möglichkeit, kurzzeitig zu parken, sowohl für ihre Kunden als auch für die Anlieferung angewiesen.
Jürgen Bolder, Klaus Füsslin
Neu am Platz: Aus dem Amt für öffentliche Ordnung wurde das Studierendenwerk
Das Studierendenwerk Freiburg-Schwarzwald ist für die soziale Betreuung der Studierenden in der Hochschulregion Freiburg (Freiburg, Offenburg/Gengenbach, Villingen-Schwenningen, Furtwangen, Lörrach, Kehl) zuständig und bietet in diesem Zusammenhang zahlreiche Leistungen an. Dazu zählen vor allem Mensen und Cafeterien, Wohnheime und eine Zimmerbörse, aber auch die Studienfinanzierung und die Jobvermittlung, die Kinderbetreuung und eine ganze Reihe von Beratungs- und Serviceeinrichtungen. Sie alle tragen dazu bei, den studentischen Alltag zu erleichtern und Probleme zu lösen. Frei nach dem Motto „Du studierst – Wir machen den Rest!“
Seit Juni 2019 befindet sich die Verwaltung des Studierendenwerks in der Basler Straße 2, dem ehemaligen Bürgeramt, gleich neben der Johanneskirche. Hier findet man den Infoladen mit Jobvermittlung und Zimmerbörse, das Beratungszentrum mit Sozialberatung, psychotherapeutischer Beratung, Finanz- und Rechtsberatung, die BAföG-Abteilung, die Wohnraumvermittlung, die Kasse und die gesamte Verwaltung. Etwa 135 Mitarbeitende sind im Verwaltungsgebäude tätig. Geöffnet ist der Infoladen Montag bis Freitag von 9 – 17 Uhr. Weitere Informationen:
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