Die Wiesen zwischen Freiburg-Wiehre und Günterstal sind ein beliebtes Naherholungsgebiet für die Freiburger Bürger*innen aus der Wiehre und aus Günterstal. Gerade die Breitmatte, die Wiesen rechts von der Schauinslandstraße, wenn man von der Wiehre nach Günterstal geht oder fährt, haben sich nach dem Bau der Regenrückhaltebecken aus ästhetischer und naturschutzfachlicher Sicht sehr positiv entwickelt. Bei Spaziergängen kann der aufmerksame Beobachter so manche Besonderheit entdecken.
So wurde der auf dem ersten Bild abgebildete „Hexenring“ von einer aufmerksamen Mitbürgerin im südlichen Teil der Breitmatte entdeckt. Solche Hexenringe entstehen durch Pilze, deren Hyphen, fadenförmige Zellen, sich gleichmäßig in alle Richtungen sternförmig ausbreiten. Und tatsächlich fanden sich in dem grünen Ring die auf dem zweiten Bild abgebildeten kunstvollen Fruchtkörper eines
Pilzes. Bis Redaktionsende war die Identität des Pilzes leider nicht zweifelsfrei zu klären. Der Verfasser nimmt gerne Hinweise entgegen, um welchen Pilz es sich hier handelt.
Eine wahre Augenweide sind die inzwischen sehr blütenreichen Wiesen. Im Mai und im Juli/August ist die Pflanzen- und Blütenvielfalt besonders groß. Während im Frühjahr vor allem Hahnenfuß, Margerite und Wiesenknautie das Blütenbild
prägen, zaubert die Wiesenflockenblume im Sommer einen zarten rosavioletten Flor auf die Wiesen. Bei so einem Blütenmeer lassen die blütenbesuchenden Insekten, z. B. eine Reihe von Bläulingsarten wie der Kleine Feuerfalter, nicht lange auf sich warten. Im Juni und Juli bieten dann die reifenden Samen Nahrung für Tiere wie den farbenfrohen Diestelfink.
Eine kleine Sensation wurde während der planerischen Vorbereitung zum Bau der Rückhaltebecken entdeckt: Das Breitblättrige Knabenkraut. In guten Jahren zieren mehrere Hundert der
zarten Blüten kleine Teilbereiche der Günterstäler Wiesen. Es gibt nur noch wenige weitere Standorte dieser Art im Stadtgebiet. Nach anfänglicher Ausbrei-
tung der Art leidet die gefährdete und geschützte Art, die typisch für magere Feuchtwiesen ist, inzwischen unter den trockenen Frühjahren.
Eine kleine Bitte zum Schluss: Genießen Sie den Anblick der Blumenvielfalt von den Wegen aus und schonen Sie die Wiesen, insbesondere wenn das Gras höher wird. Die Natur, die Landwirte und die nachkommenden Generationen werden es Ihnen danken!
Dr. Zehlius-Eckert