In der letzten Zeit scheint es vermehrt zu verdächtigen Aktivitäten rund um Wohnhäuser in der Wiehre zu kommen, die auf mögliche Einbruchsabsicht hindeuten könnten. In mehreren Fällen wurden Personen beobachtet, die auffällig häufig mit ihren Mobiltelefonen Aufnahmen von Häusern und Grundstücken machten oder sich in Mehrfamilienhäusern unter Angabe falscher Gründe Einlass verschafften. Diese Beobachtungen sind nicht nur besorgniserregend, sondern auch ein Hinweis darauf, dass möglicherweise lohnende Zielobjekte für spätere Einbrüche ausgespäht werden.

Ein Anwohner berichtete von mehreren Vorfällen in den Monaten Juli und August 2024, bei denen überwiegend Frauen unterschiedlichen Alters und Ethnie die Günterstalstraße entlanggingen und dabei auffälliges Verhalten zeigten. Diese Frauen fotografierten oder filmten scheinbar harmlose Szenen, oft über Hecken hinweg oder direkt auf den Grundstücken. Es wird vermutet, dass diese Aktionen der Ausspähung dienen könnten, um Einbrüche vorzu-
bereiten.

Eine mögliche Taktik, die potentielle Einbrecher*innen laut Beobachtungen anwenden, besteht darin, sich bei einer Konfrontation mit den Hausbewohner*innen herauszureden, indem sie vorgeben, nach einer bestimmten Person zu suchen oder sich gegenseitig nur vor schöner Kulisse fotografieren zu wollen. Dies könnte dazu dienen, ihre Anwesenheit zu erklären und Verdacht zu zerstreuen.

Eine alleinlebende ältere Frau in der Mittelwiehre bekam einen Anruf „der Polizei“: es sei in der Wiehre eine Einbruch-serie geplant, die Dame solle ihr Geld und ihren Schmuck richten, es kämen gleich zwei Polizisten vorbei, die würden alles abholen, damit die Wertsachen geschützt seien… Eine Abwandlung des Enkeltricks. Die Dame verständigte ihre Nachbarin und diese wiederum die Polizei.

In Mehrfamilienhäusern ist es zudem mehrfach vorgekommen, dass jemand klingelte und durch die Sprechanlage kurz um Einlass bat, um dem Nachbarn, der nicht da sei, etwas vor die Tür zu legen. Nur lag dann bei den Nachbarn kein Päckchen…

In mindestens einem Fall waren es stattdessen unbeliebte Vertreter dubioser Firmen (sogenannte Drücker), die dann im Haus von Tür zu Tür gingen, unangenehm bis bedrohlich auftraten und sich nicht so schnell abweisen lassen wollten. Solchen Drückern möchte wohl niemand allein gegenüberstehen, zumal auch das gleichzeitig der Ausspähung der Wohnverhältnisse und Abwesenheiten dienen könnte.

Vergewissern Sie sich deswegen bitte auch immer, ob es wirklich ein Paketbote ist, der um Einlass begehrt, bevor sie den elektrischen Türöffner betätigen. Die Schritte zum Fenster oder die Treppenstufen hinunter zur Haustür sollten Sie zu Ihrem eigenen Schutz bitte gern in Kauf nehmen.

In Anbetracht der geschilderten Situationen ist es wichtig, dass die Anwohner*innen der Wiehre wachsam bleiben und verdächtige Aktivitäten melden. Ein offenes Ansprechen solcher Personen kann bereits abschreckend wirken; signalisiert es doch, dass die Nachbarschaft aufeinander achtet. Auch das Gegenfotografieren kann dazu beitragen, potenzielle Täter abzuschrecken, da sie merken, dass sie beobachtet werden.

Überhaupt sollte die Nachbarschaft in gutem Kontakt stehen (am besten telefonisch vernetzt sein) und verdächtige Beobachtungen umgehend untereinander und mit den Behörden teilen. Durch eine aufmerksame und gut informierte Gemeinschaft kann das Risiko von Einbrüchen deutlich verringert werden. Jeder Hinweis kann dabei helfen, die Sicherheit in der Wiehre zu gewährleisten.

Loretta Lorenz

Ergänzend hierzu noch einige Verhaltenshinweise, die wir vom Polizeipräsidium Freiburg erhalten haben:

Die wichtigsten Tipps zur Verhinderung von Wohnungseinbrüchen:

  • Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit.
  • Vorsicht: Gekippte Fenster sind offene Fenster und von
    Einbrechern leicht zu öffnen.
  • Wenn Sie Ihren Schlüssel verloren haben, wechseln Sie umgehend den Schließzylinder aus.
  • Ziehen Sie die Tür nicht nur ins Schloss, sondern schließen Sie immer zweifach ab – auch wenn Sie Haus oder Wohnung nur kurzzeitig verlassen.
  • Deponieren Sie Ihren Haus- der Wohnungsschlüssel niemals draußen. Einbrecher kennen jedes Versteck!
  • Rollläden sollten zur Nachtzeit – und nach Möglichkeit nicht tagsüber – geschlossen werden. Sie wollen ja nicht schon auf den ersten Blick Ihre Abwesenheit signalisieren.
  • Lassen Sie bei einer Tür mit Glasfüllung den Schlüssel nicht innen stecken.
  • Öffnen Sie auf Klingeln nicht bedenkenlos, sondern zeigen Sie gegenüber Fremden ein gesundes Misstrauen. Nutzen Sie Türspion und Sperrbügel (Türspaltsperre).
  • Sorgen Sie dafür, dass in Mehrfamilienhäusern Keller- und Bodentüren stets verschlossen sind.
  • Betreuen Sie die Wohnung länger abwesender Nachbarn, indem Sie z.B. den Briefkasten leeren. Es geht darum, einen bewohnten Eindruck zu erwecken.
  • Alarmieren Sie bei Gefahr (Hilferufe, ausgelöste Alarmanlage) und in dringenden Verdachtsfällen sofort die Polizei über
    Notruf 110

Wir möchten, dass Sie sicher leben!

Ihr Polizeipräsidium Freiburg