Am 29. September fand erneut der Pop-Up Boulevard auf der Lorettostraße statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Bürgerverein, dem Bündnis Lorettostraße, dem Fuß- und Radentscheid Freiburg sowie Freiblocks. Von 11 bis 17 Uhr war ein Teil der Straße für Autos gesperrt und allein dem Fuß- und Radverkehr vorbehalten.

Seit dem Jahr 2021 ist die bunte Aktion eine alljährliche Tradition: Die Veranstalter*innen möchten damit auf den zunehmenden Durchgangsverkehr in der Wiehre aufmerksam machen. Am Tag des zeitweise verkehrsberuhigten Boulevards kann man ein Gefühl dafür bekommen, wie es wäre, wenn der öffentliche Raum nicht vom motorisierten Verkehr dominiert würde. Die Straße wird ruhiger, das allgemeine Sicherheitsgefühl verbessert sich – besonders für junge und ältere Menschen. Es entsteht Raum für spontane Begegnungen und zum Verweilen.

Wie wichtig es ist, weiterhin auf den steigenden Durchgangsverkehr in der Wiehre hinzuweisen, zeigt sich in der Carl-Kistner-Straße in Haslach. Hier arbeitet die Stadt Freiburg gemeinsam mit den Bürger*innen an einem neuen Verkehrskonzept. Laut Stadtverwaltung soll nach der Carl-Kistner-Straße auch die Lorettostraße an der Reihe sein – allerdings erst in 10 Jahren!

Dass die Erstellung eines für alle zufriedenstellenden, ganzheitlichen Verkehrskonzepts für die Lorettostraße eine Herausforderung wird, zeigt sich an den unterschiedlichen Bedürfnissen der Anwohner*innen im Bereich Mobilität. Obwohl sich die Mehrheit einig ist, dass der Autoverkehr in der engen Lorettostraße – mit ihren vielen sozialen Einrichtungen wie Schulen, einem Schwimmbad und Kindergärten – immer unerträglicher wird, scheint dieser weiterhin zuzunehmen.

Im Rahmen eines vielseitigen Programms konnten sich Besucher*innen über die zukünftige Mobilität in der Wiehre austauschen und informieren. Über konkrete Maßnahmen, beispielsweise zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs nach dem Superblock-Prinzip, informierten die Freiblocks an ihrem Stand. Solche Ansätze erhöhen nicht nur die Aufenthaltsqualität, sondern schaffen auch dringend benötigten Raum für Klimaanpassungen – wie das Pflanzen von Bäumen – in unserem Stadtteil.

Jetzt heißt es, am Ball zu bleiben und die Stadt Freiburg regelmäßig an ihre Verantwortung zu erinnern und bei der Umsetzung zu unterstützen. Der große Zuspruch der Bürger*innen, die bereit sind, den Prozess aktiv mitzugestalten, zeigte sich eindrucksvoll auf dem Pop-Up Boulevard. Wer Lust hat, selbst aktiv zu werden, kann sich an die Initiativen wenden.

Markus Ohler & Katja Richter