Wenn es um die Modernisierung der Heizung geht, denken viele Menschen immer noch an einen neuen Heizkessel – meist mit Erdgas betrieben. Dabei steht mit so genannten Blockheizkraftwerken (BHKWs) eine Alternative bereit, die deutlich effizienter und ökologischer und in vielen Fällen auch wirtschaftlicher ist.
Durch die Stromerzeugung reduziert ein BHKW die gesamten Energieverbrauchskosten um 20-40% gegenüber einem normalen Heizkessel. Gleichzeitig spart es bis zu 65% der CO2-Emissionen ein. Die hohe Verbrauchskosteneinsparung wird vor allem durch die so genannte Eigenstromerzeugung ermöglicht.
BHKWs können noch mehr als nur Strom und Wärme erzeugen: Durch die Erzeugung des Stroms vor Ort entlasten sie die Stromnetze. Sie sind in der Lage die Schwankungen der regenerativen Erzeuger Photovoltaik und Windkraft auszugleichen. Insbesondere wenn die Sonne nicht scheint und kein Wind weht, können dezentrale BHKWs einspringen. In Zukunft werden Sonne und Wind aber immer häufiger auch Strom-Überschüsse produzieren. Langfristig können diese Strom-Überschüsse in Gas umgewandelt, als solches gespeichert und über das deutschlandweite Erdgasnetz verteilt werden. Dieses regenerative Gas (auch „EE-Gas“ oder „Power-to-Gas“ genannt) kann dann wiederum BHKWs antreiben, wenn Sonne und Wind nicht zur Verfügung stehen. Damit können BHKWs zur Schlüsseltechnologie der Energiewende werden.
Kraftwerk Wiehre
Die Stadt Freiburg hat das Projekt „Kraftwerk Wiehre“ gestartet, das zu der Verbreitung der Technologie beitragen soll. Die Wiehre ist aufgrund ihres gründerzeitlichen Gebäudebestandes und den damit verbundenen Einschränkungen bei der energetischen Sanierung sowie dem Fehlen eines Fernwärmenetzes prädestiniert für den Einsatz von BHKWs.
Kraftwerk Wiehre richtet sich in erster Linie an Eigentümer bzw. Eigentümer-Gemeinschaften von größeren Wohngebäuden (ggf. auch mit gewerblichen Flächen). Kleinere oder rein gewerblich genutzte Immobilien sind nicht ausgeschlossen und können Keimzellen für kleine Wärme- und Stromverbünde werden. Insbesondere für Besitzer vermieteter Gebäude oder für Wohnungseigentümergemeinschaften sollen detaillierte Informationen zu organisatorischen Lösungen für die Eigenstromerzeugung bereit gestellt werden.
Neben den Informationsangeboten umfasst Kraftwerk Wiehre ein Förderprogramm für BHKWs. Das Förderprogramm hat drei Bausteine:
Kostenlose Vor-Ort-Checks, Förderung von Energiekonzepten, Förderung von Modellprojekten Antragsberechtigt sind Gebäudeeigentümer, Hausverwalter und Energiedienstleister (z.B. Contractoren).
Fragen zum Projekt oder zur Förderung beantwortet die Kraftwerk Wiehre hotline:
(0761) 767-1644 oder per email an:·kww@fesa.de. Mehr Infos finden Sie auch unter www. freiburg.de/kraftwerkwiehre und www.bhkw-jetzt.de/kraftwerkwiehre
Kraftwerk Wiehre wird im Auftrag der Stadt Freiburg von einem Projektteam unter der Leitung der Energieagentur Regio Freiburg betreut.
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Blockheizkraftwerke (BHKW)
Vereinfacht gesagt, ist ein BHKW eine Kombination aus gasbetriebenem Motor und Stromgenerator. Der Motor treibt den Generator an und erzeugt somit Strom. Die Abwärme des Motors nutzt man zum Heizen und für die Warmwasserbereitung. Die gleichzeitige Erzeugung von Strom und Wärme wird auch als „Kraft-Wärme-Kopplung“ bezeichnet.
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Eigenstromerzeugung
Den im BHKW erzeugten Strom kann man in das öffentliche Stromnetz einspeisen oder aber im Gebäude selbst nutzen (Eigenstromerzeugung). Während die Vergütung für die Einspeisung ins öffentliche Netz nur ca. 10 Cent je Kilowattstunde beträgt, spart man für den im BHKW erzeugten und im Gebäude selbst genutzten Strom ca. 22-26 Cent je Kilowattstunde an Strombezugskosten ein. Bei Wohngebäuden wir ein wirtschaftlicher Betrieb meist erst dadurch möglich.
Das Energiewirtschaftsgesetz ermöglicht ausdrücklich die Nutzung des BHKW-Stroms zur Eigenversorgung. Hierbei sind einige organisatorische Dinge zu beachten. Das Projekt Kraftwerk Wiehre bietet hierzu konkrete Hilfe u. Lösungen an.
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Veranstaltungshinweis
Am Donnerstag den 21.02.2013 findet in der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule (Kirchstrasse 4) ab 19:00 Uhr eine Bürgerinformationsveranstaltung statt. Neben einer ausführlichen Vorstellung des Projekts sollen vor allem Fragen der Bürger beantwortet bzw. diskutiert werden.
Neumann/ Lange