Regenrückhaltebecken Breitmatte verhindert Überschwemmung!
Das 2009 vom Eigenbetrieb Stadtentwässerung auf den Wiesen unterhalb von Günterstal in Betrieb genommene Regenrückhaltebecken hat verhindert, dass es am Wochenende 1. / 2. Juni 2013 zu Überflutungen in der Schwimmbadstraße gekommen ist.
Am Freitag, den 31.05.2013, hatte es am frühen Morgen begonnen zu regnen. Der Regen nahm zwar am Nachmittag wieder ab, begann aber in der Nacht auf Samstag wieder heftiger zu werden. Erst im Verlauf der nächsten Nacht ging der Regen zurück und hörte in den Morgenstunden des Sonntags nahezu auf.
Die Anlieger des Hölderlerbachs, die dieses Gewässer seit langem kennen, befürchteten bereits am Samstag, dass es zu Überschwemmungen kommen würde. Einige erwarteten sogar, dass das 2009 in Betrieb genommene neue Rückhaltebecken auf der Breitmatte überlaufen würde und daher seine Wirkung nicht entfalten könnte.
Daher waren am Samstag und am Sonntag zahlreiche Wiehremer Bürger an der Breitmatte zu sehen, die den Füllvorgang des Regen-Rückhaltebeckens beobachteten. Auch der Planer, Dipl.-Ing. Okko Heinrich, der seinerzeit den Entwurf für die Retentions- Maßnahme gefertigt hatte, freute sich über die effektive Arbeit „seines“ Beckens.
Während es an Elbe und Donau Überschwemmungen riesigen Ausmaßes gab und von einem Jahrhundertereignis ausgegangen werden muss, war der Abfluss des Hölderlebachs „nur“ ein Ereignis, wie es durchschnittlich alle 10 bis 15 Jahre vorkommt. Aber bereits bei solchen mittleren Hochwässern war in den vergangenen Jahren in der Wiehre „Land unter“, z. B. 1994.
Seit das Regenrückhaltebecken auf der Breitmatte zur Verfügung steht, hat es erfreulicher Weise keine Überschwemmungen mehr gegeben. Es muss jedoch immer betont werden, dass es nur einen schwachen Schutz darstellt. Um zu vermeiden, dass bei noch
stärkerem Regen Überschwemmungen stattfinden, muss am Bohrerbach ein weiteres, sehr viel größeres Hochwasserrückhaltebecken gebaut werden. Hierzu wird derzeit im Auftrag der Stadt die bestehende Planung konkretisiert und in Kürze der Öffentlichkeit vorgestellt. Diese Anlage soll dann in den nächsten Jahren oberhalb von Günterstal erstellt werden. Die positiven Auswirkungen wird man in der Wiehre, in Haslach und sogar noch in Umkirch und Gottenheim feststellen können.
Den Anliegern am Bach muss allerdings heute und in Zukunft klar sein, dass sie
niemals ganz vor Hochwasser geschützt werden können. Daher werden sie selber Vorkehrungen treffen müssen, damit im Falle eines Falles der unvermeidbare Schaden erträglich bleibt.
Es ist generell allen Hauseigentümern zu empfehlen, dass die Hausentwässerung über die vorgeschriebenen Rückstauverschlüsse und Heberanlagen verfügt, wenn Abwasser-Abläufe im Souterrain bzw. Keller sind. Diese müssen dann aber funktionieren, also gut unterhalten sein. Häufig dringt Hochwasser auch oberirdisch über Lichtschächte und niedere Türschwellen ein.
Hier hilft oft schon eine entsprechende Aufmauerung. Tiefgaragen sind ebenfalls bei Hochwasser sehr gefährdete Bereiche, denn die zunehmenden Starkregen oder Sturzfluten sammeln sich auf den Strassen und können oft nicht schnell genug über die Gullys abfließen. Dann sind alle tiefliegenden Räume an diesen Strassen sehr gefährdet.
Jürgen Bolder, Erster Betriebsleiter
Eigenbetrieb Stadtentwässerung Freiburg