Wiehremer Straßen: Die Lugostraße
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Häufige Erfahrung am Bahnhof, wenn wir ein Taxi rufen: Wohin soll es gehen? In die Lugostraße. Hugostraße? Wo soll die denn sein? Oder: Logostraße? Also Ansage: Richtung Lorettostraße, Holbeinviertel, oder Silberbachstraße – das ist bekannt.
Wie kam denn nun die Lugostraße zu ihrem Namen?
Benannt ist sie nach dem Maler und Grafiker Emil Lugo, der – geboren 1840 in Stockach am Bodensee – mit seiner Familie 1842 nach Freiburg kam und nach seinem Kunststudium in Karlsruhe und einigen Jahren Wanderschaft seit 1875 wieder in Freiburg lebte. Von hier aus erkundete er die Umgebung und malte viele naturalistische Bilder mit Motiven um Freiburg und Schwarzwald. Er war eng befreundet mit Hans Thoma, dem ebenfalls eine Straße im „Holbein-Viertel“ gewidmet ist.
Neben anderen illustrierte E. Lugo einen der allerersten „Reise-führer“ für den Schwarzwald, der von einem sehr engen Freund und Sponsor geschrieben wurde, Wilhelm Jensen.
Mit dessen Familie übersiedelte E. Lugo 1888 nach München; von deren Sommersitz in Prien am Chiemsee aus malte er etliche Bilder mit Motiven aus dem Chiemgau. 1902 gestorben, wurde Emil Lugo beerdigt auf der Fraueninsel im Chiemsee, wo heute noch sein Grab zu besuchen ist.
Viele seiner Werke besitzt die staatliche Kunsthalle Karlsruhe, und auch im Augustiner Museum sind Werke von ihm zu sehen. In seiner Heimatstadt Stockach wird seiner in einer ständigen Ausstellung gedacht. Etliche Privatbesitzer er-freuen sich an seinen schönen naturalistischen Bildern mit heimischen Motiven.
Die Lugostraße wurde in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg zunächst etwa bis zur Hälfte bebaut, nachdem durch die Verlegung der Schwarzwaldbahn und der Untertunnelung auch die Bachläufe vom Sternwald und von Günterstal her in dem heute noch existierenden Bohrer-Bach gebündelt wurden. Noch bis Anfang der 1950er Jahre holten sich Wiehremer Bürger mit Schlitten auch durch die Lugostraße Eis vom Eisweiher für ihre Keller, um so ihre Lebensmittel bis in den Sommer kühl zu halten.
Der südliche obere Teil der Straße wurde nach dem 2. Weltkrieg und Anfang der 1950er Jahre bebaut.
Fred M. Jessen