Fortsetzungsgeschichte Teil drei:
Barrierefrei geht anders – Bahnkundenfreundlichkeit auch
In den letzten zwei Ausgaben des Wiehre-Journals berichteten, nein klagten wir über die nicht funktionierenden neuen Aufzüge entlang der Höllenbahnstrecke, über entfernte Fahrrinnen und Kofferbänder und über den Mangel an Information von Seiten der Bahn wie lange dieser missliche Zustand noch anhält.
Reagiert hat auf unser letztes Titelblatt leider nicht die Bahn, wohl aber einige unserer Leser. So wollten sich handwerklich begabte Bürger unter fachlicher Anleitung eines Schreiners zusammentun, um über die jeweils 25 Stufen verkehrssichere Holzrampen als Steighilfe für Koffer, Fahrräder und Kinderwagen zu bauen. Mit dem Impetus „das kann man sich doch nicht länger mit ansehen“ sind Menschen bereit, aus Solidarität zu ihren mobilitätseingeschränkten Mitbürgerinnen und -bürgern Zeit, Geld und Arbeitskraft in Selbsthilfemaßnahmen zu stecken. Das tut gut zu wissen.
Trotzdem: Auf betriebseigenem Bahngelände kann nur die DB selbst praktikable Lösungen für bessere Zugangsmöglichkeiten auf Bahnsteig 2 zwei schaffen. Eine davon wäre z.B. einen Zugang von der Sternwaldseite her zu ermöglichen, eine andere, wieder Fahrrinnen anzubringen.
Letztere wurden während der Baumaßnahmen entfernt, weil sie durch die Höherlegung des Bahnsteigs 7 cm zu früh geendet hätten. Immerhin haben wir damit eine Erklärung für die, wie es uns bisher schien, voreilige Entfernung der Fahrrinnen auf den alten Treppen. Diese Information bekamen wir von einem Mitarbeiter der DB, der ausgewiesen für Kommunikation und Service zuständig ist. Aus derselben Quelle stammt folgende von uns erbetene Stellungnahme, die uns am 12.03. endlich erreichte:
„Die Deutsche Bahn versucht mit den Lieferanten, aber auch mit den technischen Dienstleistern eine schnellstmögliche Inbetriebnahme der Aufzüge zu realisieren. Ein konkreter Zeitpunkt lässt sich im Augenblick aber leider nicht angeben. Wir bedauern, dass sich die Bereitstellung der Aufzüge so lange verzögert“
Auf unsere telefonische Anfrage, ob die Bahn diese Information samt ihrem Bedauern nicht in den betroffenen Bahnhöfen aushängen könnte, bekam die WJ Redaktion zur Antwort, dass dies sinnlos sei, weil die Zettel schnell wieder abgerissen würden.
Warum die Bahn die Informationen nicht in die Innenseite der gläsernen Aufzugsärge hängt, konnte uns der Spezialist für Kommunikation der DB leider nicht beantworten. Auf diese Idee sei bisher keiner gekommen. Kein Kommentar!
Loretta Lorenz