Da gibt es in der Mittelwiehre ein Haus unter Denkmalschutz. Der Besitzer will dringend sanieren. Vor allem das Dach ist nach Jahrzehnten erneuerungsbedürftig. Die Nägel, welche die Lattung für die Eindeckung halten, sind verrostet, das Dach droht zu rutschen. Die Arbeiten mit den Handwerkern sind vorbesprochen. Es ist aber noch mit dem Denkmalamt zu reden.
Das Dachgeschoss sollte isoliert werden, um mehr Wohnraum zu schaffen. Eine Veränderung der äußeren Physiognomie des Hauses steht außer Frage. Vielleicht müsste aber wegen der Isolierung des Daches eine geringfügige Erhöhung (wenige Zentimeter) des Firstes erforderlich werden.
Zunächst stellte sich die Denkmalbehörde quer: Die Isolierung sei so auszuführen, dass sich am Umriss des Hauses einschließlich der Höhe nichts ändert. Das bedeutet aber, dass die Eindeckung des Daches durch eine ggf. zwischen den Sparren anzuordnende Dämmung – und das Dach ist groß – eine wohl unverhältnismäßige Verteuerung der Sanierung ergeben würde.
Ein Hilferuf erreicht den Bürgerverein. Was tun?
„Man muss schwätzen mit den Leut’“. Mündliches Bereden der Situation, ohne gleich Aktenberge zu schaffen, bringt jetzt wohl einen kompromiss-fähigen Durchbruch in diese schon
ein halbes Jahr stagnierende Angelegenheit.
Es geht also noch, das Miteinander zwischen Stadt, Behörde und Bauherrn. Und ohne viel Papier und Frust und rechtsanwältliche Auseinandersetzung.
Klaus Füsslin