Buchrezension: Die Günterstäler Matten
Die Wiesen zwischen der Wiehre und Günterstal sind nebst ihren Wegen an den Waldrändern ein beliebtes Naherholungsgebiet nicht nur für die Wiehremer. Im Verlaufe der Jahrhunderte gaben sie immer wieder Anlass zu Grenzstreitigkeiten zwischen dem selbstständigen Kloster Günterstal einerseits und dem Kloster Adelhausen und selbstständigem Dorf Wiehre andererseits, Streitigkeiten, die die Stadt Freiburg – häufig genug im eigenen Interesse – zu schlichten suchte. Mal wurden Rinder „entführt“, mal den Schweinen durch Fällen der Eichen das Futter entzogen. Ein besonderes Ärgernis war die Errichtung des Günterstäler Galgens an der nördlichen Gemarkungsgrenze.
Geschichten aus dem Mittelalter aber auch aus der Neuzeit hat die Günterstälerin Karin Groll-Jörger in ihrem Büchlein über die Wiesen zusammengestellt – Wiesen, die im Laufe der Jahrhunderte ihre wirtschaftliche Bedeutung nicht einbüßten, die Breitmatte dient heute beispielsweise als gestaffeltes Rückhaltebecken für Hochwasser des Bohrer-/Hölderlebaches: Die Häuser in der Matthias-Grünewald-Straße und weiter abwärts sollen möglichst nie mehr im Hochwasser stehen.
Karin Groll-Jörger hat mit Sorgfalt zusammengetragen, was sich auf und mit den Wiesen in der Vergangenheit abgespielt hat. Eine äußerst informative Lektüre für den Leser, dessen Lesevergnügen leider durch kaum durchdringbare Schachtelsätze sowie zahlreiche Fehler getrübt wird. Da ließe sich für eine zweite Auflage, die man dem Büchlein wünscht, einiges verbessern.
Klaus Winkler