Allgemein

/Allgemein

Von einer, die auszog, zwei Linden zu retten…

Vor genau einem Jahr machten wir das Thema Baumschutz im Viertel zum Leitthema des Wiehre-Journals 81 und zeigten mit drastischen Bildern unter anderem, dass die Baumscheiben der zwei Linden an der Einmündung Günterstalstraße/Lorettostraße als Fahrradparkplatz und Mülleimer missbraucht werden. Die Linden, so klagten wir, könnten unter besseren Standbedingungen fast eine doppelt so große, schattenspendende Baumkrone haben.

Im Frühjahr wandte sich Herr Strecker (Edeka) an den BV, bezog sich ausdrücklich auf diesen Artikel und bot an, die Kosten für „richtige“ Fahrradständer und eine fachgerechte Baumscheibenbepflanzung zu übernehmen. Der Bürgerverein begrüßte die Initiative der Familie Strecker und sagte die von der Familie erbetene Unterstützung im Kontakt zum Garten- und Tiefbauamt gern zu. Eine Gartenbauingenieurin (und Bürgervereinsmitglied) war schnell bereit, die regelrechte Bepflanzung ehrenamtlich zu übernehmen. Die Familie Strecker überließ uns Pläne zur Weitergabe, die sie im Rahmen ihrer Übernahme und Umgestaltung der Bäckerei mit verändertem Eingang und Außensitzplätzen hatte anfertigen lassen. Diese Pläne zeigten mindestens kniehoch bepflanzte Baumscheiben mit Stauden, zu deren besserem Trittschutz jeweils parallel zur Straße höhenvariable Fahrradständer angebracht werden sollten. An den beiden anderen Seiten sollten jeweils ein Holzzaun und/oder eine kleine Bank das Betreten der Baumscheiben zukünftig verhindern.

Der richtige Ansprechpartner im Garten- und Tiefbauamt (GuT) war auch schnell ausgemacht, und dieser sagte mir telefonisch zu, sich innerhalb einer Woche selbst ein Bild von den örtlichen Gegebenheiten zu machen. Und er hielt Wort. Am 21. Juni schrieb uns der Sachgebietsleiter für Baumschutz und -pflege der Stadt Freiburg:

„Bezüglich der Problematik, dass beide Baumscheiben mit Baumbügeln und Bäumen als Fahrradabstellplatz missbraucht werden und das Baumsubstrat extrem verdichtet ist, stimmen wir Ihnen voll zu. Hier sehen wir akuten Handlungsbedarf. Die Baumschutzbügel werden wir demontieren und ersetzen – voraussichtlich durch Steinquader als Anfahrschutz, sodass hier keine Fahrräder mehr angeschlossen werden können. Das nachträgliche Anbringen von Gittern und Gitterrosten ist nicht möglich. Das Baumsubstrat werden wir in dem Zuge auflockern und wieder durchgängig für Regenwasser machen. Eine weitere Maßnahme wäre die Bepflanzung der Baumscheiben, sodass diese wieder als Grünfläche erkennbar sind und nicht als Teil des Gehwegs angesehen werden. Eine Staudenbepflanzung ist hier durchaus passend. Das wäre, soweit als schnelle und kostengünstige Maßnahme möglich. (…) Das Aufstellen von Fahrradbügeln auf der Fläche des Edeka-Marktes für die Kundschaft wird hier sicher auch eine gute Wirkung haben und sollte umgesetzt werden.“

Das war es dann aber auch schon – der „kurze Dienstweg“ im realen wie im übertragenen Sinne. Die „schnelle und kostengünstige Maßnahme“ der Baumscheibenbelüftung ist bis in den September hinein doch nicht erfolgt, und die schon sorgfältig ausgesuchten, hitzeresistenten und winterharten Stauden wuchsen weiter in einer Gärtnerei statt in den Baumbeeten.

Dafür kamen plötzlich andere Steine ins Rollen:
In einem auf die oben zitierte Mail erfolgten Anruf beim Sachgebietsleiter erfuhr ich, dass die vom GuT angedachten Quader (die wir aus Platzgründen für keine gute Lösung hielten) erst bestellt werden mussten und auch, dass für die Erlaubnis zur Aufstellung der Radständer (anstelle der Steine, von uns weiterhin propagiert) eine andere Dienststelle zuständig sei.

Daraufhin wandte ich mich mit der Frage an die Abteilungsleiterin für Verkehrsmanagement des GuT, ob das Straßenverkehrsamt grünes Licht für die von der Fa. Strecker-Edeka vorgeschlagene Lösung geben kann.

Diese hatte ein großes Eigeninteresse daran, ihren Vorplatz schnellstmöglich zu verschönern und rief auch selbst im GuT mit dem Angebot an, an besagter Stelle der Stadt einige Fahrradständer zu stiften. Verblüfft und etwas verärgert erhielten sie zunächst die Auskunft, dass das Aufstellen von Radständern auf öffentlichem Grund dauerhaft jährliche Gebühren, sogenannte Sondernutzungsgebühren, kosten würde, deren Höhe man ihnen allerdings nicht nennen könne, da dies wiederum über eine andere Dienststelle abgerechnet werde. Eine Auskunft, die, wie ich dann herausfand, nicht ganz richtig war: In der Sondernutzungsgebührensatzung fand sich unter § 3 Gebührenfreiheit:

„Sondernutzungsgebühren werden nicht erhoben (…) 3. für Fahrradständer ohne Werbeschild, die gemäß Ziffer 2.4 der Sondernutzungsrichtlinien für die Innenstadt der Stadt Freiburg i. Br. zugelassen wurden.“

Was nun fehlte, war die Erlaubnis zur Aufstellung der „privaten“ Fahrradständer auf öffentlichem Raum anstelle der Anfahrschutzbügel. Inzwischen war tatsächlich Eile geboten, denn mittlerweile meldeten sich beim Bürgerverein auch aufgebrachte Fußgänger*innen aus der Wiehre und aus Günterstal, die zu Stoßzeiten die Behinderung ihres Wegs zum Einkauf beklagten. Wild abgestellte (Lasten-)Fahrräder, die Anzahl ungünstig gestellter Verkehrsschilder Ecke Günterstal/Lorettostraße (eines mit dickem Zementpoller), dazu die Warenauslagen der Firma Edeka, die Außenbestuhlung der Bäckerei … alles zusammen machte den Fußweg zum Einkauf oder zur Straßenbahn zuweilen tatsächlich zu einem gefährlichen Slalomlauf, dem sich vor allem ältere oder gehandicapte Menschen hilflos ausgesetzt fühlten.

Um erste Abhilfe zu schaffen, hatten die Streckers auf dem von ihnen angemieteten Grundstück direkt am Haus schon 25 Fahrradständer anbringen lassen, was aber nur von einem Teil der Radfahrer*innen dankbar angenommen wurde. Viele unserer Günterstäler wie Wiehremer Gewohnheitstiere ließen sich nicht auf dieses Angebot ein und schlossen ihren Drahtesel gedankenlos weiterhin rund um und an die Bäumchen oder die Verkehrsschilder an, was den Gehbereich weiterhin unglücklich einengte.

Zur Klärung des Sachverhalts fand dann am 25.07. ein vom BV und der Verkehrsbehörde initiierter Ortstermin mit dem Fußgängerbeauftragten sowie zwei Kollegen von der Straßenverkehrsbehörde des GuT, einem Beamten des Polizeipräsidiums sowie Herrn Strecker Senior (Edeka) und mir als Vertreterin des Bürgervereins statt. Das Treffen war effektiv und die Beschlüsse weitreichend:

Edeka rückt mit seinen Auslagen in größtmögliche Nähe zur Wand. Der gekennzeichnete Lastenradparkplatz wird aufgehoben, da dieser selten für Lastenräder zur Verfügung steht und in seiner Lage im Eingangsbereich des EDEKA durch quergestellte Räder behindernd ist. Stattdessen will die Stadt an der westlichen Seite der neuen Fahrradabstellanlagen mit Bodenmarkierungen unterschiedlich tiefe Fahrradstellplätze und einem Lastenradpiktogramm dem Radlervolk lesbare Hinweise zum korrekten Abstellen geben.

Des Weiteren sollen die Schilderstöcke weiter in Richtung Fahrbahn versetzt und der dicke Halmakopfpoller dabei durch einen schlanken Schilderstock ersetzt werden.

Leider nahm ausgerechnet der Vertreter des Sachgebiets Baumschutz von GuT für uns völlig überraschend an der Begehung nicht teil. Für ihn war die Lösung mit den Steinquadern schon beschlossen, was er seinen Kollegen wohl inhaltlich verkürzt mit auf den Weg gegeben hatte. An dieser Stelle könnte man wohlmeinend von einem Informationsloch durch mangelnde Abstimmung sprechen, in das er und die Kollegen gefallen sind. Nur so kann ich es mir erklären, dass die einen Mitarbeiter des GuT mit uns um die Optimierung der kleinen Fläche für Fußgängerinnen, Radfahrerinnen und Bäume ringen, während der abwesende Kollege aus dem Sachgebiet „im Haus“ uns da immer noch Steine in den Weg legen will. Unsere Einwände dagegen brachte ich bei dem Ortstermin noch einmal vor, und so wunderte es uns nicht, dass die für die gleiche Woche versprochenen Steinquader ausblieben.

Im Protokoll der Begehung las sich das dann aber so:
„Vom Bürgerverein wurde angesprochen, dass im Bereich der Baumscheiben Änderungen an den Baumschutzbügeln bzw. die Entfernung dieser angedacht sind. Da hierzu bereits Kontakt mit dem zuständigen Sachgebiet besteht und weder Straßenverkehrsbehörde noch Fußgängerbeauftragter in die Abstimmungen dazu einbezogen sind, ist an dieser Stelle nicht näher auf die Thematik einzugehen.“

Durch diesen vermeintlichen Nichteinbezug haben wir nun seit dem 5. September doch noch die „Bauklötze“ auf dem Gehweg liegen. Von der Maßnahme völlig überrascht, wurden die belüfteten und mit Erde aufgefüllten Baumscheiben zunächst vom Bürgerverein kurzerhand mit Pflanzen aus dem Sortiment von Edeka bepflanzt, damit sie als schützenswerte Baumbeete erkennbar bleiben, denn eine Bepflanzung hatten die ausführenden Arbeiter nicht auf ihrem Auftragszettel. Ein Anruf bei der Nummer des Baumschutzes ergab dann, dass die Quader der für Juli angekündigten Lieferung zu groß waren. Man hat anschließend neue bestellt, was die Auslieferung zeitlich noch einmal deutlich nach hinten verschoben hat. Interne Rücksprachen im GuT hatten offensichtlich nicht stattgefunden.

Fest steht, dass in Stoßzeiten auch die neuen Fahrradständer nicht für alle parkwilligen Radler*innen ausreichen. Wir werden weiter konstruktiv nach Lösungen suchen und dazu auch alle nötigen Sachgebiete des Garten- und Tiefbauamts sehr sorgsam vernetzen. Versprochen!

Loretta Lorenz

P.S. Bei der Gelegenheit werden wir auch nach einem geeigneten Platz für einen Papierkorb suchen. Schon nach zwei Tagen lagen im Beet Hundetüten, Zigarettenkippen und Papier.

2024-09-11T09:43:21+02:0011.09.2024|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Von einer, die auszog, zwei Linden zu retten…

FREIBLOCKS machen die Wiehre klimafit

Die Wiehre gehört trotz vieler alter Bäume zu den ausgewiesenen Hotspots in Freiburg, im August letzten Jahres kam es nach heftigen Wolkenbrüchen zu Überschwemmungen im Bereich der Günterstalstraße. Die bürgerschaftliche Initiative Freiblocks will im Quartier Klima-anpassungen wie kühle Grünflächen, neue Bäume und wasserspeichernde Maßnahmen ehrenamtlich und auf privater Ebene vorantreiben.

Ein heißer Samstag im Juli: Zur Überraschung vieler Anwohner*innen spendet eine Reihe großer Bäume an einer aufgeheizten Straßenecke für vier Stunden am Nachmittag kühlen Schatten. Aufgestellt hatten die grünen Klimaanlagen, mit Unterstützung von Christof Vonderstraß, die Freiblocks. An Stehtischen im Baumschatten informierten die Initiatoren und Veranstalterinnen der wirkungsvollen Aktion über ihre Ziele:

„Die Folgen des Klimawandels können wir nur gemeinsam angehen. Die Auswirkungen wie Hitze, Tropennächte und Überflutungen spüren wir jetzt schon sehr direkt“, sagt Nicola Weis, sie ist bei den Freiblocks von Anfang an mit dabei. Ihre Wohnung im Dachgeschoss ist im Sommer unerträglich heiß und sie will sich in ihrem Stadtteil für mehr Begrünung einsetzen: „Die Stadtverwaltung ist mit so vielen Aufgaben betraut, da kann sie jede Unterstützung brauchen.“

Ideen zur Entsiegelung von heißen Asphaltflächen und mehr Grün im Stadtteil haben die Freiblocks viele, der erste Kontakt mit der Stadtverwaltung war sehr positiv.

Am 15. November veranstalten die Freiblocks gemeinsam mit dem Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre einen Abend zu den Themen Schwammstadt und Superblocks mit Impulsvorträgen und Zeit für Fragen sowie konstruktive Diskussionen. Die Veranstaltung findet um 19 Uhr bei Jobrad in der Heinrich-von-Stephan-Str. 13 statt. Der Eintritt ist kostenlos, für die Planung bitten die Freiblocks um eine Anmeldung auf ihrer Webseite.

Wer Lust hat, selbst aktiv zu werden, ist herzlich willkommen. Je mehr Menschen sich engagieren, umso mehr Ideen können umgesetzt werden. Die Termine der vierzehntägigen Treffen und nähere Infos finden sich auf der Webseite

www.freiblocks.de

Unverbindliche Infos gibt es auch im Newsletter, eine Anmeldung zum Verteiler an mail@freiblocks.de genügt.

Wer mit den Freiblocks ins Gespräch kommen möchte, kann uns gerne an der Litfaßsäule Ecke Glümer-/Zasiusstraße besuchen. Jeden Freitagnachmittag ab 16:30 Uhr bieten die Freiblocks im Café Litfass auch eine niederschwellige Beratung für Menschen an, die etwas in ihrer Umgebung für mehr Kühlung tun wollen. Parkplätze und Innenhöfe entsiegeln, Fassadenbegrünung oder ein kühlendes Gründach auf Garagen – die Landschaftsarchitektinnen und Gärtner der Freiblocks sind gut informiert und bei Bedarf unterstützt auch die Manpower der Gruppe.

Katja Richter

2024-09-11T09:43:16+02:0011.09.2024|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für FREIBLOCKS machen die Wiehre klimafit

Großer Erfolg und gute Stimmung beim SC-Stadtteilturnier

Quasi als Einstimmung und Vorbereitung auf die Fußball-Europameisterschaft 2024 fand am 2. Juni 2024 im Dreisamstadion das SC-Stadtteilturnier statt. Jeweils sechs Spielerinnen und Spieler in jeder Mannschaft rangen auf 25 x 40 Metern um den Sieg. Jürger Bolder und Wilhelm Sievers unterstützten als ‚Supporter‘ des Bürgervereins ganz besonders – erfreulicherweise gewann unsere Mannschaft die Vorrunde der Gruppe C. Die einzige Niederlage des Turniers erfolgte im Viertelfinale gegen den späteren Turniersieger des BV Oberwiehre-Waldsee-Oberau. Mit dem 5. Platz endete für unsere Mannschaft ein tolles Fest mit insgesamt über 90 Spielen und zusammen fast 400 Toren – hoffen wir, dass diese begonnene Tradition des Stadtteilturniers vom SC Freiburg im kommenden Jahr – sicher bei besserem Wetter – seine Fortsetzung findet.

An dieser Stelle nochmals ein herzlicher Dank an die hervorragende Mannschaft!

Wilhelm Sievers

2024-09-11T09:42:41+02:0011.09.2024|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Großer Erfolg und gute Stimmung beim SC-Stadtteilturnier

Künstlerinnen und Künstler der Wiehre gesucht!

Der Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre wird nächstes Jahre 150 Jahre und ist damit der älteste Bürgerverein Freiburgs. Das wollen wir das ganze Jahr hindurch gebührend feiern und möchten damit möglichst viele verschiedene Gruppen und Gruppierungen der Wiehre auf welche Art auch immer ansprechen und ihnen eine Bühne bieten.

Schon im Wiehre Journal 84 haben wir die bildenden Künstlerinnen und Künstler aufgerufen, die in der Wiehre leben und/oder arbeiten, sich für ein Ausstellungsprojekt der ganz besonderen Art zu melden. Viele haben das getan – die verbindliche Anmeldung dazu läuft noch bis zum 15. Oktober.

Musikerinnen und Musiker, die bei uns noch nicht durch unseren „Klingenden Adventskalender“ oder „Chöre in der Wiehre“ erfasst sind, sind ebenfalls aufgerufen, sich bei uns für ein sommerliches Open-air – Event zu melden .

Und last not least suchen wir Poetry-Slammer*innen, die Lust haben, die Wiehre in ihren Slamtexten zum Thema zu machen. Ob im Wettbewerb mit anderen oder als einzelne Darbietungen an Veranstaltungen des BV hängt von der Anzahl an Meldungen ab, die eingehen.

Wir freuen uns auf Ihre Meldung: wj@buergerverein-wiehre.de

2024-09-11T09:42:13+02:0011.09.2024|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Künstlerinnen und Künstler der Wiehre gesucht!

Wir haben einen neuen Schatzmeister!

Ein Bericht über die Mitgliederversammlung 2024 des Bürgervereins Mittel- und Unterwiehre e.V.

Der Bürgerverein hatte zur alljährlichen Hauptversammlung am 10. Juli in den Franziskussaal geladen. 37 Mitglieder waren gekommen. Die Mitglieder des Vorstands berichteten zunächst aus den Bereichen Verkehr, Bauen, Wiehre-Journal, Kultur und Soziales über die herausragenden Themen ihrer Tätigkeit im vergangenen Jahr.

Jürgen Bolder vertrat die urlaubsbedingt abwesende, ehemalige Schatzmeisterin Monika Lang-Dahlke beim Vortrag des Jahresergebnisses 2023. Er konnte von ausgeglichenen Ein- und Ausgaben sowie einem guten Vermögenspolster von ungefähr einem Jahresbudget berichten. Die Kassenprüfer bestätigten die Richtigkeit der Rechnung und betonten die stabile Kassenlage sowie eine einwandfreie Kassenführung.

Nach einer ausführlichen Aussprache wurde der Vorstand für seine Arbeit in 2023 mit Dank entlastet.

Nach dem Rücktritt von Manfred Schuler vom Vorstandsposten des Schatzmeisters war die Suche des Vorstands nach einem Nachfolger bzw. einer Nachfolgerin erfolgreich, denn Rechtsanwalt Dr. Christoph Rosset stellte sich als langjähriges Vereinsmitglied zur Wahl und wurde einstimmig gewählt.

Der neue Schatzmeister konnte den anwesenden Vereinsmitgliedern auch gleich den Wirtschaftsplan für 2025 vorstellen. Dieser wird insbesondere durch die zahlreich vorgesehenen Veranstaltungen zum 150-jährigen Jubiläum der Bürgervereine in der Wiehre geprägt.

Die Aussprache zu Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ führte zum wiederholten Male zu den problematischen Verkehrsverhältnissen in der Basler Straße und zu den Themen „Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung in das Holbeinviertel“, „vermüllte Umgebung der Container für Glas und andere Wertstoffe an der Urachstraße“ und zum Thema „Parkprobleme westl. der Merzhauser Straße“.

Für den Vorstand sind diese alljährlichen Versammlungen willkommene Gelegenheiten zum Austausch mit den Mitgliedern, die dem Vorstand dabei Rückmeldungen zu seiner Arbeit geben können.

Jürgen Bolder

2024-09-11T09:38:15+02:0011.09.2024|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Wir haben einen neuen Schatzmeister!

Älter werden in der Wiehre

Die Kinder sind schon lange ausgezogen, die geliebte Altbauwohnung ist zu groß, die Treppen zu steil, das Putzen zu mühsam. Die Wege und Geschäfte im Quartier sind seit Jahrzehnten vertraut, an vielen Orten trifft man bekannte Gesichter, nachbarschaftliche Beziehungen und Freundschaften sind gewachsen. Viele ältere Menschen möchten auch im Alter selbstständig und selbstbestimmt leben und sie wünschen sich, weiter im vertrauten Quartier bleiben zu können.

Was brauchen wir dafür, was müssen wir verändern, welche Entwicklungspotentiale gibt es? Diese Fragen waren Thema eines ersten informellen Treffens von Bürgerinnen und Bürgern, zu dem der Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre am 24. Juli 2024 um 19 Uhr in den Neuen Wiehrebahnhof eingeladen hatte. Etwa 30 Interessierte haben über die Themenbereiche Wohnen in der Wiehre sowie soziale und gesellschaftliche Aspekte diskutiert.

Als Gast referierte zu Beginn Frau Dr. Cornelia Hösl-Kulike über die Wohnsituation mit häufig großen, nicht barriere-reduzierten Altbauwohnungen ohne Aufzug, die das Verbleiben der älteren, oft auch allein lebenden Menschen erschweren. Gerade die Wiehre zeichnet sich durch einen hohen Altbaubestand aus, überdurchschnittlich viele Senior*innen leben hier. Dagegen liegt der Anteil der Familien unter dem Durchschnitt der Stadtbevölkerung. Hier könnten Wohnformen wie Betreutes Wohnen sowie gemeinschaftliches oder generationsübergreifendes Wohnen Bedeutung erlangen und dem Bedürfnis älterer Menschen nach Unterstützung bei mehr Gemeinschaft entgegenkommen. Derartige Wohnprojekte bieten die Möglichkeit für ein selbst-bestimmtes und individuelles Leben in einer Gemeinschaft mit gegenseitiger Unterstützung.

Beim offenen Austausch unter den Anwesenden kamen viele verschiedene Veränderungsmöglichkeiten zur Sprache, wie die Schaffung von quartierbezogenen kleineren Wohnan-lagen, von seniorengerechten Wohnungsumbauten mit finanziellen Anreizen für die Eigentümer und/oder Wohnungsverkleinerungen. Es wurden Aufstockungen von Häusern und der Ausbau von Dachgeschossen ins Gespräch gebracht sowie Tauschbörsen angeregt. Der Verlust von zahlreichen Wohnungen durch Airbnb und Leerstand sahen einige Anwesende als Thema, dem nachdrücklich nachgegangen werden sollte.

Große Wohnungen aufzugeben, um in eine (kaum) billigere kleinere Wohnung umzuziehen, fand ein sehr geteiltes Echo; bevorzugt wurde gemeinschaftliches oder generationsübergreifendes Wohnen. Aufhorchen ließ auch eine Investitionsbereitschaft in ein „Wir“, verbunden mit der Möglichkeit, selbst aktiv zu werden.

Mit dem Thema Nachverdichtung – also Preisgabe von Grün- und Freiflächen zwischen Häusern und Wohnblöcken – konnte sich niemand wirklich anfreunden.

Vielmehr gab es übereinstimmend den von zahlreichen Anwesenden vorgetragenen Wunsch nach mehr Gemeinschaft im Quartier, mehr sozialem Miteinander, mehr Austausch, mehr Aktivitäten für ältere Menschen (z.B. gemeinsames Kochen), nach Angeboten und Räumen für digitale Fortbildung im Alter. Hierfür wurde auf Schulhäuser verwiesen, die abends ungenutzt sind. Für die Koordination aller Angebote zu mehr Gemeinschaft wurde ein Quartiersmanagement vorgeschlagen.

Diese Wünsche könnten nach dem seit vielen Jahren geplanten Um- und Anbau des alten Feuerwehrhauses weitgehend erfüllt werden. Dort soll auch der Bürgerverein Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten erhalten. Leider verzögert sich der Baubeginn weiterhin dadurch, dass noch keine Baugenehmigung vorliegt.

Insgesamt war dieser informelle Abend im Wiehrebahnhof spannend und interessant. Vielen liegt das Thema „Älter werden in der Wiehre“ am Herzen. Lassen Sie uns gemeinsam nach Lösungen für ein gelingendes Miteinander in unserem Quartier suchen. Helfen Sie uns mit Ihren Gedanken und Anregungen, Veränderungen für die Bürger*innen zu gestalten. Wir begrüßen alle Beträge.

Ergänzend möchten wir noch auf die wertvolle Arbeit des Seniorenbüros der Stadt Freiburg hinweisen. Dort liegt jetzt eine neu überarbeitete Ausgabe des „Wegweiser“ vor. Es
handelt sich um eine für jedermann zugängliche detaillierte Broschüre zum Thema „Älter werden in Freiburg“. Sie beinhaltet Informationen und Beratung zu Themen wie bürgerschaftlichem Engagement, Quartier und Begegnung, Bildung, Sport, Wohnen im Alter, Rehabilitation, Demenz, Hilfen zu Hause (Pflegedienste, Betreuung), finanzielle Leistungen, Sterben/Tod/Trauer, Internet und Digitales. Sie können
diesen „Wegweiser“ beim Seniorenbüro bekommen oder im Internet herunterladen.

Dr. Gabriele Denz-Seibert

2024-09-11T09:36:43+02:0011.09.2024|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Älter werden in der Wiehre

Aufklärung über verdächtige Aktivitäten in der Wiehre: Wachsamkeit ist gefragt

In der letzten Zeit scheint es vermehrt zu verdächtigen Aktivitäten rund um Wohnhäuser in der Wiehre zu kommen, die auf mögliche Einbruchsabsicht hindeuten könnten. In mehreren Fällen wurden Personen beobachtet, die auffällig häufig mit ihren Mobiltelefonen Aufnahmen von Häusern und Grundstücken machten oder sich in Mehrfamilienhäusern unter Angabe falscher Gründe Einlass verschafften. Diese Beobachtungen sind nicht nur besorgniserregend, sondern auch ein Hinweis darauf, dass möglicherweise lohnende Zielobjekte für spätere Einbrüche ausgespäht werden.

Ein Anwohner berichtete von mehreren Vorfällen in den Monaten Juli und August 2024, bei denen überwiegend Frauen unterschiedlichen Alters und Ethnie die Günterstalstraße entlanggingen und dabei auffälliges Verhalten zeigten. Diese Frauen fotografierten oder filmten scheinbar harmlose Szenen, oft über Hecken hinweg oder direkt auf den Grundstücken. Es wird vermutet, dass diese Aktionen der Ausspähung dienen könnten, um Einbrüche vorzu-
bereiten.

Eine mögliche Taktik, die potentielle Einbrecher*innen laut Beobachtungen anwenden, besteht darin, sich bei einer Konfrontation mit den Hausbewohner*innen herauszureden, indem sie vorgeben, nach einer bestimmten Person zu suchen oder sich gegenseitig nur vor schöner Kulisse fotografieren zu wollen. Dies könnte dazu dienen, ihre Anwesenheit zu erklären und Verdacht zu zerstreuen.

Eine alleinlebende ältere Frau in der Mittelwiehre bekam einen Anruf „der Polizei“: es sei in der Wiehre eine Einbruch-serie geplant, die Dame solle ihr Geld und ihren Schmuck richten, es kämen gleich zwei Polizisten vorbei, die würden alles abholen, damit die Wertsachen geschützt seien… Eine Abwandlung des Enkeltricks. Die Dame verständigte ihre Nachbarin und diese wiederum die Polizei.

In Mehrfamilienhäusern ist es zudem mehrfach vorgekommen, dass jemand klingelte und durch die Sprechanlage kurz um Einlass bat, um dem Nachbarn, der nicht da sei, etwas vor die Tür zu legen. Nur lag dann bei den Nachbarn kein Päckchen…

In mindestens einem Fall waren es stattdessen unbeliebte Vertreter dubioser Firmen (sogenannte Drücker), die dann im Haus von Tür zu Tür gingen, unangenehm bis bedrohlich auftraten und sich nicht so schnell abweisen lassen wollten. Solchen Drückern möchte wohl niemand allein gegenüberstehen, zumal auch das gleichzeitig der Ausspähung der Wohnverhältnisse und Abwesenheiten dienen könnte.

Vergewissern Sie sich deswegen bitte auch immer, ob es wirklich ein Paketbote ist, der um Einlass begehrt, bevor sie den elektrischen Türöffner betätigen. Die Schritte zum Fenster oder die Treppenstufen hinunter zur Haustür sollten Sie zu Ihrem eigenen Schutz bitte gern in Kauf nehmen.

In Anbetracht der geschilderten Situationen ist es wichtig, dass die Anwohner*innen der Wiehre wachsam bleiben und verdächtige Aktivitäten melden. Ein offenes Ansprechen solcher Personen kann bereits abschreckend wirken; signalisiert es doch, dass die Nachbarschaft aufeinander achtet. Auch das Gegenfotografieren kann dazu beitragen, potenzielle Täter abzuschrecken, da sie merken, dass sie beobachtet werden.

Überhaupt sollte die Nachbarschaft in gutem Kontakt stehen (am besten telefonisch vernetzt sein) und verdächtige Beobachtungen umgehend untereinander und mit den Behörden teilen. Durch eine aufmerksame und gut informierte Gemeinschaft kann das Risiko von Einbrüchen deutlich verringert werden. Jeder Hinweis kann dabei helfen, die Sicherheit in der Wiehre zu gewährleisten.

Loretta Lorenz

Ergänzend hierzu noch einige Verhaltenshinweise, die wir vom Polizeipräsidium Freiburg erhalten haben:

Die wichtigsten Tipps zur Verhinderung von Wohnungseinbrüchen:

  • Verschließen Sie Fenster, Balkon- und Terrassentüren auch bei kurzer Abwesenheit.
  • Vorsicht: Gekippte Fenster sind offene Fenster und von
    Einbrechern leicht zu öffnen.
  • Wenn Sie Ihren Schlüssel verloren haben, wechseln Sie umgehend den Schließzylinder aus.
  • Ziehen Sie die Tür nicht nur ins Schloss, sondern schließen Sie immer zweifach ab – auch wenn Sie Haus oder Wohnung nur kurzzeitig verlassen.
  • Deponieren Sie Ihren Haus- der Wohnungsschlüssel niemals draußen. Einbrecher kennen jedes Versteck!
  • Rollläden sollten zur Nachtzeit – und nach Möglichkeit nicht tagsüber – geschlossen werden. Sie wollen ja nicht schon auf den ersten Blick Ihre Abwesenheit signalisieren.
  • Lassen Sie bei einer Tür mit Glasfüllung den Schlüssel nicht innen stecken.
  • Öffnen Sie auf Klingeln nicht bedenkenlos, sondern zeigen Sie gegenüber Fremden ein gesundes Misstrauen. Nutzen Sie Türspion und Sperrbügel (Türspaltsperre).
  • Sorgen Sie dafür, dass in Mehrfamilienhäusern Keller- und Bodentüren stets verschlossen sind.
  • Betreuen Sie die Wohnung länger abwesender Nachbarn, indem Sie z.B. den Briefkasten leeren. Es geht darum, einen bewohnten Eindruck zu erwecken.
  • Alarmieren Sie bei Gefahr (Hilferufe, ausgelöste Alarmanlage) und in dringenden Verdachtsfällen sofort die Polizei über
    Notruf 110

Wir möchten, dass Sie sicher leben!

Ihr Polizeipräsidium Freiburg

2024-09-11T09:36:05+02:0011.09.2024|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Aufklärung über verdächtige Aktivitäten in der Wiehre: Wachsamkeit ist gefragt

Einladung zum Künstlergespräch anlässlich des 20-jährigen Jubiläums

Liebe Wiehremer*innen,

sicherlich kennen Sie die markante Stele, auf der ein kleiner Gnom mit großen Segelohren und einer Art Antenne auf dem Kopf in der Grünanlage schräg gegenüber des Alten Wiehrebahnhofs steht. Diese Skulptur, eine titellose Dauerleihgabe des Künstlers Thaddäus Hüppi aus dem Jahr 2004, markierte den Beginn einer geplanten Skulpturenmeile. Leider ist diese besondere Kulturmeile bislang über die ersten 30 Meter nicht hinausgekommen. Dauerhaft Gesellschaft leistet dem Gnom gerade mal das Kalb mit dem übergroßen Knopf im Ohr von Astrid Hohorst. Zum 20-jährigen Jubiläum dieser ersten Aufstellung von Thaddäus Hüppi läd Sie der Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre zusammen mit dem Kulturamt Freiburg herzlich zu einem besonderen Künstlergespräch ein.

Datum: Dienstag, 24. September 2024
Uhrzeit: 17:00 Uhr
Ort: Grünanlage an der Urachstraße

Der in Baden-Baden ansässige Künstler Thaddäus Hüppi wird an diesem Spätnachmittag über seine Inspiration zu dem Werk, über die Herausforderungen eines Künstlers und seine weitere Projekte erzählen. Das Gespräch wird von einem Vorstandsmitglied des Bürgervereins moderiert. Im Anschluss haben Sie die Möglichkeit, Ihre Fragen zu stellen und sich mit anderen Kunstinteressierten über eine mögliche Zukunft der Skulpturenmeile auszutauschen. Vielleicht entstehen dabei auch Ideen, wie dieses Projekt trotz leeren Stadtsäckels weitergeführt werden kann.

Loretta Lorenz

2024-09-11T09:34:45+02:0011.09.2024|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Einladung zum Künstlergespräch anlässlich des 20-jährigen Jubiläums

Sozialstation: Ihre Helferinnen und Helfer sind in der Nähe

Etwas versteckt in der Quäkerstraße 4a liegt das gemeinsame Haus der katholischen Sozialstation Bezirk Mitte und der Nachbarschaftshilfe in der Wiehre. Sehr freundlich empfangen wurden wir von Frau Schauer, Leiterin der Nachbarschaftshilfe, und von Herrn Steinki, Leiter der Sozialstation, in deren Räumen. Wir haben mit beiden als Repräsentanten der in unserem Quartier ansässigen Sozialstation ein Gespräch über die sozialen Einrichtungen in der Wiehre geführt. Darüber hinaus arbeiten viele verschiedene Sozialstationen in der Versorgung der hiesigen Bürger.

Die katholische Sozialstation war lange Zeit im Heinrich-Hansjakob-Haus in der Talstraße untergebracht und ist trotz räumlicher Trennung weiter eng mit diesem verbunden. Das Heinrich-Hansjakob-Haus ist ein familiär geprägtes Haus mit zahlreichen und vielfältigen Angeboten für überwiegend ältere, aber auch jüngere Menschen. Es bietet unter anderem einen Mittagstisch mit einer ausgewiesenen Mitmach-Konzeption, Café-Nachmittage, kreative Projekte, Tanz und eine Kegelbahn (siehe WJ 81 September/Oktober 2023). Das Hingehen, die tatsächliche Teilnahme an solchen Angeboten, ist für viele Menschen eine Hürde, die es zu überwinden gilt, um der Einsamkeit entgegenzuwirken. Dies ist ein Thema, das soziale Einrichtungen besonders beschäftigt.

Eine klassische Quartiersarbeit mit Quartiersbüro ist zurzeit in der Mittelwiehre nicht vorhanden. Die von der Kommune getragenen Institutionen werden über Programme der Stadt finanziert.

Die vorrangige Tätigkeit der katholischen Sozialstation liegt in der Versorgung von kranken Menschen in ihren Wohnungen. Ein- bis mehrmalige Körper- und Behandlungspflege pro Tag gehören zu ihren Aufgaben. Der Mangel an Pflegepersonal stellt für alle Mitarbeiter*innen eine große Belastung dar; die Übernahme neuer Patient*innen ist aus Kapazitätsgründen oft nicht mehr möglich.

Die Nachbarschaftshilfe sorgt für hauswirtschaftliche Unterstützung. Die Nachbarschaftshelfer*innen übernehmen Betreuung und Besorgungen für alte, unterstützungsbedürftige Menschen, begleiten bei Spaziergängen und helfen bei der Strukturierung des Tagesablaufs. Sie entlasten zudem auch 24-Stunden-Kräfte, die pflegebedürftige Menschen betreuen. Sie begleiten bei Arztbesuchen und anderen Terminen. Nachbarschaftshelfer*innen erhalten eine Aufwandsentschädigung, die von den Pflegekassen übernommen wird. Es handelt sich somit um das finanziell niedrigschwelligste Angebot aus Sicht der Pflegebedürftigen. Zurzeit arbeiten ca. 100 Helfer*innen bei der hiesigen Nachbarschaftshilfe, der Bedarf ist jedoch deutlich höher. Es sollten Menschen sein, die sich für die Unterstützung alter Menschen interessieren und engagieren. Viele der Helfer*innen sind selbst im Rentenalter, sie sind meist sehr zuverlässig, haben viel Lebenserfahrung und suchen eine regelmäßige Tätigkeit. Der Bedarf ist jedoch deutlich höher, sodass Interessierte sich gerne an die Nachbarschaftshilfe wenden können. Das Angebot zur Nachbarschaftshilfe kommt in der Wiehre ca. 100–120 Menschen zugute. Manche Betroffene erhalten Leistungen sowohl von der Nachbarschaftshilfe als auch von der Sozialstation.

Ein weiteres Angebot der Sozialstation ist die Betreuung von an Demenz erkrankten Menschen jeden Donnerstagnachmittag durch die Gruppe Ost im Gemeindehaus Maria Hilf in der Schützenallee. So können Angehörige Zeit für sich und anderes haben, während die erkrankten Menschen entspannte und aktivierende Stunden verbringen.

Darüber hinaus bietet die katholische Sozialstation eine Beratung für Senior*innen und ihre Angehörigen in ihren Räumen in der Quäkerstraße 4a an. Sie berät wie das Seniorenbüro über sämtliche Belange des Älterwerdens, wie häusliche Pflege, soziale Hilfsdienste, Essen auf Rädern, Hausnotrufdienste, Tages- und Kurzzeitpflege, Pflegeheime, Möglichkeiten der Begegnung im Stadtteil, gibt Unterstützung bei Schriftverkehr und Behördenterminen. Diese Beratung wird von den katholischen Pfarrgemeinden finanziert.

Die Sozialstation vermittelt auch osteuropäische Pflege- und Betreuungskräfte im Raum Freiburg. Sie hilft bei der Auswahl und Anstellung, bei der Anmeldung, sorgt für Bescheinigungen und Dokumente, übernimmt auf Wunsch die Auszahlung des Monatslohns und die Entrichtung der Sozialversicherungsbeiträge. Die Sozialstation übernimmt dabei Vermittler- und Arbeitgeberfunktion unter der Bezeichnung „CariFair“ (= Caritas und fair).

Die Wiehre erscheint mit dem Heinrich-Hansjakob-Haus, der Sozialstation und der Nachbarschaftshilfe nach Einschätzung der Gesprächspartner*innen als durchaus gut versorgt, wobei der Bedarf ständig zunimmt. Neben den genannten Einrichtungen sind weitere, vielfältige Angebote anderer sozialer Dienste vorhanden.

Alternative Wohnformen zum Alten- und Pflegeheim werden zukünftig bevorzugt, z.B. Mehrgenerationenhäuser und besondere Wohngemeinschaften. Auch hier herrscht konzeptionell wie real in der Wiehre Bedarf. Genossenschaftliche Konzepte als auch speziell zu gründende, private Vereine könnten dies umsetzen. Entscheidend ist jedoch, die entsprechenden Wohnräume zu finden. Die Auflagen für eine solche Wohngemeinschaft sind deutlich geringer als für andere Pflegeeinrichtungen. Hier herrscht durchaus Handlungsbedarf und es braucht entsprechende Initiativen, solche neuen Wohnformen zu realisieren – auch in der Wiehre. Ohne die Mitwirkung von Angehörigen oder anderen Personen sind solche Konzepte jedoch nicht realisierbar. Der Pflegenotstand wird das zivilgesellschaftliche Engagement in Zukunft in besonderer Weise herausfordern. Es gibt viel und für viele (ehrenamtlich) zu tun. Was es braucht: Mut und Tatkraft.

Niedrigschwelliges Engagement, wie Besuche zum Geburtstag, sind für Ehrenamtliche eine Möglichkeit der Betätigung. Als Voraussetzung hierfür ist eine (kurze) Schulung für diesen „Besuchsdienst“ nötig. Einsame Mitbürger*innen ziehen sich oft zurück und scheuen sich, um Unterstützung nachzufragen. Begegnungsräume, wie z.B. Spaziergänge durch die Wiehre mit anschließendem Kaffeetrinken, wären offene Angebote, die auch „einsame Menschen“ erreichen könnten.

Dies zeigt deutlich, wie wichtig die Einrichtung der seit langem geplanten Begegnungsstätte beim Feuerwehrhaus in der Kirchstraße ist. Wie lange sollen die Betroffenen denn noch auf die Umsetzung von Seiten der Stadt Freiburg warten?

Dr. Gabriele Denz-Seibert & Claus Ramsperger

2024-09-11T09:34:00+02:0011.09.2024|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Sozialstation: Ihre Helferinnen und Helfer sind in der Nähe

Bäume, Baumscheiben und Staudenflächen im Quartier: Baumspaziergang Teil 2

Um städtischen Raum trotz steigender Temperaturen lebenswert zu erhalten, brauchen wir dringend Bäume. Bei diesem zweiten Spaziergang zu verschiedenen Baumstandorten in der Wiehre wird es um Begrünungspotentiale im beengten öffentlichen Raum gehen. Was können wir tun, um unseren Stadtteil baumreich, schattig, grün und möglichst kühl zu halten? Wo gibt es Möglichkeiten, sogar neue Begegnungsräume zu schaffen? Welche Einflüsse und Interessenskonflikte verschiedenster Art müssen wir berücksichtigen? Wie können wir selbst dazu beitragen, eine lebenswerte Stadtzukunft mit Bäumen zu gestalten? Berichte aus anderen Städten können Mut machen für den steinigen Weg zu mehr Lebensqualität im Klimawandel. Der Spaziergang findet bei jedem Wetter außer bei starkem Wind statt. Dauer ca. 2 Stunden. Wir werden unterwegs eine Pause machen, die Gelegenheit gibt, Fragen zu Baumscheibenbegrünung zu beantworten. Bitte bringen Sie ggf. Sitzpolster mit.

Samstag, den 19. Oktober 2024, Start 14:00 Uhr; Treffpunkt Eingang zum Alten Wiehrebahnhof

Sylvia Schnick

2024-09-11T09:33:08+02:0011.09.2024|Kategorien: Allgemein|Kommentare deaktiviert für Bäume, Baumscheiben und Staudenflächen im Quartier: Baumspaziergang Teil 2
Diese Website verwendet Cookies – nähere Informationen dazu und zu Ihren Rechten als Benutzer finden Sie in unserer Datenschutzerklärung am Ende der Seite. Klicken Sie auf „Ich stimme zu“, um Cookies zu akzeptieren und direkt unsere Website besuchen zu können. Ich stimme zu