Die Stadtbahnlinie nach Vauban soll nach den bezuschussten Plänen der Stadtverwaltung aus der Innenstadt nicht mehr durch Kaiser-Joseph-Strasse und Basler Strasse fahren, sondern über den Friedrichring, den Rotteckring, den Werthmannring und die Kronenstrasse; vorläufiger nördlicher Endpunkt wäre das Siegesdenkmal.
Da eine Benutzung der derzeitigen Kronenbrücke ausscheidet, weil die Straßenbahnzüge zu schwer sind und die Kronenbrücke nach etwas mehr als dreißigjähriger Lebensdauer grundlegend sanierungsbedürftig wäre, soll sie abgerissen und eine neue Brücke einschließlich Straßenbahnteil gebaut werden.
3 Jahre Umbau der Kronenbrücke
Die Stadtverwaltung geht von einer Bauzeit von drei Jahren von 2013 bis 2016 aus.
Abbruch der alten und Bau der neuen Kronenbrücken wirken sich auf den Verkehrsfluss auf B31 und B31a aus, weil über Jahre hinweg auf beiden Seiten der Dreisam Arbeitsplatz zum Abriss und zur Errichtung der Brücke geschaffen werden muss.
Das Tiefbauamt geht derzeit davon aus, dass
– die jeweils derzeitigen linken Geradeausspuren für die Bauarbeiten benötigt werden und
– für Fußgänger und Radfahrer ein ca. 3 m breiter Steg über die nördliche Goethestrasseeinmündung über die Dreisam zur südlichen Einmündung der Gartenstrasse geschlagen wird.
Die Konsequenz ist zwangsläufig, dass im Bereich der bisherigen Brücke nördlich und
südlich jeweils Fahrbahnen verengt werden, wenn nicht sogar arbeitstechnisch bedingt
entfallen.
Reichen die derzeit jeweils zwei Richtungsfahrbahnen in West-Ost-Richtung mühsam aus, um einen einigermaßen fließenden Durchgangsverkehr zu gewährleisten, so werden die verengten bzw. gar wegfallenden Fahrbahnen zu einer ständigen Pfropfbildung führen, zumal auf dem nördlichen Dreisamufer von Osten kommend ein Verkehrsabfluss nach Freiburg Süd über die Kronenbrücke und Kronenstrasse vollständig entfällt – hierbei handelt es sich um die einfachere Benutzung der nach Süden führenden B31 als über die Ausfahrten zur Schnewlinbrücke mit dortigem Linksabbiegen über die Heinrich- von-Stephan-Strasse.
Wir wissen es alle vom menschlichen Körper: ein Pfropfen im Herzbereich führt zum Infarkt und so wird es ganz besonders für die Unterwiehre werden: der Rückstau von Westen her wird – nicht nur wie heute häufig am frühen Morgen – ganztags bis zur Autobahn reichen, ja darüber hinaus: schon heute kann manchmal morgens der Rückstau von Norden her zur Ausfahrt Freiburg Mitte beobachtet werden.
Diesen Infarkt zu Umfahren werden sich Autofahrer – ortskundige wie ortsunkundige –bemühen. Eine massive (Über-)Belastung der Basler Strasse mit anschließender Talstrasse und der Lorettostrasse wird zu beobachten sein.
Theorie und Praxis
Die Stadtverwaltung ist berufsmäßig guter Dinge und meint – unterstützt von Stimmen aus dem Gemeinderat -, man habe die Sperrung des Werthmannringes in Höhe der Unibibliothek gut hinbekommen, da werde man den auf drei Jahre veranschlagten Bau der Kronenbrücke verkehrstechnisch auch meistern. Der Bürgerverein sagt hierzu: „Wir glauben Euch kein Wort!“ Der Infarkt kommt und wird die Unterwiehre in einem ungeahnten Ausmaße treffen und wir sagen zivilem Ungehorsam aus der Bevölkerung durch Blockaden der unfreiwilligen Umleitungsstrecken voraus.
Am grünen Tisch bzw. mit angeblichen Computersimulationen kann man sich im Technischen Rathaus manches Schöne ausdenken, mit der Praxis ist es häufig nicht in Einklang zu bringen.
Klaus Winkler