Am 25. Oktober 2012 wurden die Stadtteil-Leitlinien (STELL) Wiehre öffentlich der Bevölkerung vorgestellt. Ein langer und arbeitsintensiver Weg geht damit zu Ende, der 2009 und 2010 mit Gesprächen zwischen Bauverwaltung und Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre, mit Bürger-Versammlungen und mehreren Führungen durch Unter- und Mittelwiehre begonnen wurde.
Nachdem der ursprünglich für die Wiehre vorgesehene Stadtteil-Entwicklungsplan (STEP) auf Wunsch und Drängen der Bauverwaltung zugunsten in STELL Wiehre  und neu in Kooperation mit beiden Wiehremern Bürgervereinen geändert wurde, fand der offizielle Start am 17. November 2011 mit einer Bürgerversammlung im Gemeindesaal Petrus und Paulus statt; dort haben sich über 120 Bürger in 7 Arbeitsgruppen zu den Themen ,,Zusammenleben, Wohnen, Arbeiten, Bildung, Verkehr, Freizeit und Energie“  gebildet, die auf insgesamt 35 Sitzungen und einer ganztägigen Zukunftswerkstatt sich Gedanken zur Zukunft der Wiehre gemacht haben. Ein Zwischentreffen am 29. Februar und ein Abschlusstreffen am 11. Juli 2012 dienten der gegenseitigen Information und Koordination.
Eine Redaktionsgruppe, bestehend aus den beiden Bürgervereinsvorsitzenden Eugen Reinwald und Karl-Ernst Friederich und dem pensionierten Stadtplaner Götz Kemnitz, erstellte am 22.11.2012 in Abstimmung mit den jeweiligen Moderatorlnnen der 7 Arbeitsgruppen und unter Berücksichtigung der Anregungen und Bürgerwünsche vom 25.10.2012 die vorläufige Endfassung .
Ziel war es, jedes Thema auf einer einzigen Seite unterzubringen, was zuweilen mit Kürzungen und Zusammenfassungen verbunden war.
Die von den Arbeitsgruppen erstellten Fassungen erscheinen jedoch ungekürzt im Anhang; die Bürgervereine üben keine Zensur aus.
Durch die Beteiligung zweier Bürgervereine ergab sich ein zusätzlicher Koordinierungsaufwand. Wir sind jedoch nach wie vor überzeugt, dass sich dieser Aufwand gelohnt hat, denn die Wiehre insgesamt und die Oberau sind strukturell vergleichbar.
Aus der Sicht der Bürgervereine seien folgende zentralen Leitlinien besonders hervorgehoben:
•    Einrichtung von Treffpunkten im Stadtteil (Bürgerhaus im bisherigen Amt für öffentliche Ordnung, dezentrale Treffmöglichkeiten ohne Verzehrzwang – dies wurde von mehreren Arbeitsgruppen in ähnlicher Weise formuliert),
•    Schaffung verlässlicher Verfahren zur Lösung von Nutzungskonflikten (,,Runde Tische“),
•    Frühzeitige und mehr Bürgerbeteiligung bei allen wichtigen Bauthemen über Planungs-Work-Shops und Einsetzung eines Gestaltungsbeirats mit Gemeinderäten, Architektenkammer, Bürgervereinen u.ä.;
•    auf gute Bauqualität und Ästhetik unter Beachtung der historischen Bausubstanz der Wiehre ist verstärkt zu achten (Bereichs-Bebauungspläne),
•    Erhalt der Grünflächen (Gärten, Parks, Kleingärten) und der Gewässer,
•    Erhalt und Stärkung der sozialen und funktionalen Durchmischung     (wurde von mehreren Arbeitsgruppen in ähnlicher Weise formuliert),
•    Forderung nach einem Gesamtverkehrs- und Mobilitätskonzept für die Wiehre,
•    Verbesserung des ÖPNV mit Reduzierung des motorisierten lndividualverkehrs,
•    Plätze als Orte der Begegnung gestalterisch und funktional aufwerten (wurde von mehreren Arbeitsgruppen in ähnlicher Weise formuliert),
•    Entwicklung eines Modellstadtteils ,,Wiehre klimaneutral“;
diese Leitlinie hat der Gemeinderat am 16.10.2012 mit seinem Beschluss zur Effizienzoffensive schon teilweise umgesetzt.
Auch wenn mit den erarbeiteten Leitlinien weder die Arbeitsgruppen noch die Bürgervereine für sich in Anspruch nehmen, die gesamte Bevölkerung der Wehre zu repräsentieren, so haben wir doch für Gemeinderat und Verwaltung eine Vorlage erarbeitet, die im Sinne einer gleichwertigen Verantwortung und Partnerschaft von Bürgerschaft und Stadtverwaltung bei der Weiterentwicklung der Wiehre berücksichtigt werden muss
Nachdem die STELL-Wiehre von den Vorständen beider Bürgervereine im Dezember 2012 verabschiedet worden sind, werden die beiden Vorsitzenden der Wiehremer Bürgervereine  Eugen Reinwald und Karl-Ernst Friederich sie zusammen mit Herrn Götz Kemnitz im neuen Jahr in Heftform dem Baubürgermeister Dr. Martin Haag übergeben.
Anschließend sollen sie dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt werden, damit diesem ein wunsch- und richtungsweisender Katalog der Bürger zur künftigen Entwicklung des Stadtteils Wiehre vorliegt.
Eugen Reinwald