sehr geehrter herr ohler, sehr geehrter herr bolder,

im letzten wiehre-magazin haben sie die verkehrssituation in der lorettostraße aufgegriffen und über ein mögliches pilotprojekt informiert.

ich war im vergangenen jahr ein wenig irritiert, dass der pop-up-boulevard auf die lorettostraße beschränkt war und mich beschäftigt dazu folgendes: seit etwa 8-10 jahren (schätzt meine erinnerung) – und maßgeblich verstärkt durch die großbaumaßnahmen um basler straße und kronenbrücke – hat der ausweichverkehr durchs holbeinviertel, durch die urachstraße und sicher auch durch die anderen quartiersbereiche drastisch zugenommen.

das holbeinviertel, speziell silberbachstraße, südliche goethestraße, holbeinstraße, auch maximilianstraße werden von autos hoch frequentiert. entlang des goetheplatzes, den ich seit 30 jahren täglich mehrfach mit dem rad quere, ist eine schwungvolle kleine rennstrecke entstanden, da es sich anbietet, zwischen lorettostraße und holbeinpferdchen hier abzukürzen. es kommt oft zu engpässen bzw. irritierenden verkehrssituationen.

als es kürzlich anlässlich einer der samstags-demos (gegen corona-maßnahmen) zu umleitungen des motorisierten verkehrs kam, zeigte der entstandene stau anschaulich, was uns erwartet, wenn alleine die lorettostraße gesperrt  bzw. „nur“ zur einbahnstraße deklariert werden sollte. so gut ich das anliegen der dortigen anwohner*innen verstehen kann: wenn eine veränderung DARAUF beschränkt bliebe, würde sich der verkehr eben über das ganze holbeinviertel ergießen und ziemlich sicher die schon heute unerfreuliche situation verschärfen!

eine echte entlastung für das quartier (und nicht für eine einzelne straße) kann es m.e. nur geben, wenn eine sperrung für motorisierten verkehr großräumig angelegt wird, die fahrzeuge (wieder) auf die hauptverkehrsachsen zurück verwiesen werden  und nur noch anwohner*innen ein durchfahrtrecht durch die wohn-/seitenstraßen erhalten.

vielleicht ist es aus formalen gründen notwendig – die faktische er“fahrung“ (im wahrsten sinn des wortes) dieser straßen macht ein pilotprojekt eigentlich überflüssig……

vielen dank für die mühe, die sie sich machen, und freundliche grüße, 

anne haberzettl


Guten Tag Herr Ohler,
Guten Tag Herr Bolder,

Ich melde mich zu dem Thema „Pilotprojekt Lorettostraße“. Kurz zu meiner Person: Ich wohne seit 2007 in der Basler Str. 10, bin Familienvater und ein Berufspendler mit dem PKW, alles andere wird mit dem Rad erledigt 🙂

Ich habe mir Ihre vier Vorschläge mit Begeisterung angeschaut und wollte Ihnen hierzu ein kleines Feedback aus meiner Sicht geben. Mein absoluter Favorit ist die Sperrung der Lorettostraße und den Verkehr über die Einbahnstraße (Mercystr./Silberbachstr.) & (Konradstr.) zu leiten. Ich finde, die Einbahnstraßenregelung entspannt den Verkehr auf diesen vorgeschriebenen Straßen. Die Silberbachstraße ist sehr breit und kann mit dem Verkehr sehr gut umgehen. Die Konradstraße wird dies auch umsetzen können, siehe die Verkehrsregelung auf der anderen Seite der Günterstalstraße. Erst letzte Woche kam es zu einem kleinen Unfall auf der Konradstraße, da hier zwei PKW nicht aneinander vorbei kamen.

Als Beispiel:
Mein Kind geht in den Maria Hilf Kindergarten. Dort fahren wir jeden Tag mit dem Rad durch die Wiehre. Und genau in diesem Quartier sind die Straßen per Einbahnstraße geregelt bis auf die Querstraßen. Diese Regelung macht es für Rad und PKW entspannt. Mein zweiter Favorit ist die Einbahnstraßenregelung inkl. der Basler Str. Hier wird auch die Entspannung der Basler Str. mit eingeplant, denn diese ist zu Stoßzeiten massiv überlastet. Ich brauche hier mit dem PKW teilweise 5-10 Minuten nach Hause. Man sollte hier grundsätzlich überlegen, was man gegen den Durchgangsverkehr machen kann. Welche Konzepte ich nicht praktikabel finde sind folgende: Eine Straßensperrung der Lorettostraße/Konradstraße/Silberbachstraße, denn dadurch wird die Masse an Verkehr nicht weniger, wird aber nur verlegt auf die jetzt schon überfüllte Basler Straße. Was definitiv nicht funktionieren wird, sind die „Anlieger frei“- Schilder. Diese sehen zwar schick aus, haben aber leider keinen Effekt, da sich niemand daran hält. Beispiel Baslerstraße: Hier wird mehrmals darauf hingewiesen, dass diese Straße nicht für den Durchgangsverkehr offen ist, sondern nur für Anlieger. Das Ergebnis dieser Regel und Schilder kann jeder sehen: 98% der PKW/LKW ist der Durchgangsverkehr in die Talstrasse oder andersherum. Hierzu habe ich bereits das Ordnungsamt kontaktiert und folgende Rückmeldung erhalten: Polizei und Ordnungsamt haben keine Kapazitäten um den Verkehr dort zu kontrollieren.

Dasselbe betrifft die Falschparker oder Wohnmobile an den jeweiligen Kreuzungen. Vielen lieben Dank für Ihre Arbeit und Mühe.

Wir freuen uns immer über das Wiehremagazin und die tollen Beiträge von Ihnen allen.

Vielen Dank hierfür.

Viele Grüße

Dennis Prutscher