Am Freitagabend, 15.11.24, luden die Freiblocks in Kooperation mit dem Bürgerverein Mittel- und Unterwiehre zu einem Vortragsabend ins JobRad. Die Veranstaltung zu den Themen Superblocks und Schwammstadt sollte einen Einstieg und fachliche Informationen in die für eine klimaangepasste Umgestaltung wichtigen Themen vermitteln.

Als Referent*innen waren Axel Schubert, Dozent für Raumplanung an der Fachhochschule der Nordwestschweiz in Basel, und Elisabeth Egerter, Landschaftsarchitektin vom Büro Freisign, dabei. Rund 50 interessierte Freiburgerinnen und Freiburger folgten der Einladung und machten es sich auf der Tribüne im Vortragsraum bei JobRad in der Heinrich-von-Stephan-Straße 13 bequem.

Lilian Áts, Organisationsmanagerin und aktive Freiblockerin, moderierte gewandt durch den Abend.

Der erste Beitrag von Architekt Axel Schubert machte zu Beginn noch einmal die Dringlichkeit der Stadtumgestaltung deutlich, damit unsere Städte trotz Klimaerwärmung angenehme Orte mit der gewohnten Aufenthaltsqualität bleiben.

Anhand vieler Bildbeispiele zeigte er anschließend die Entstehung der ersten Superblocks im spanischen Barcelona in der 2000er Jahren. Die dicht bebaute Stadt suchte eine Lösung für ihr Verkehrsproblem mit Luftverschmutzung und verstopften Straßen. Mit dem Prinzip der Superblocks (spanisch: superillen) entstanden durch verkehrsberuhigte Anliegerstraßen und Abbiegegebote auf einmal idyllische Stadtplätze auf den Kreuzungen zwischen den einzelnen Häuserblocks. Die Bewohner*innen konnten aufatmen, die Luftqualität
verbesserte sich signifikant und das Leben auf der Straßeist seitdem ganz selbstverständlich: spielende Kinder, gut besuchte Sitzbänke und viel Grün. Am Ende seines Vortrags stellte Schubert eine Studie von Sven Eggiman (Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) vor, der das Superblock-Potential verschiedener Städte, darunter auch Freiburg, untersucht hat. Für Freiburg ist danach im Wesentlichen die Wiehre geeignet.

Die Freiraumplanerin Elisabeth Egerter vermittelte im zweiten Vortrag sehr anschaulich, wie eine Stadt, die als Schwamm gebaut ist, in den entsiegelten Flächen Starkregen speichert und mit dem Wasser Bäume und Grünflächen versorgt. Das viele Grün wiederum trägt durch Verdunstung und Schatten maßgeblich dazu bei, die Temperaturen in den heißen Sommermonaten zu kühlen. Highlight waren für viele sicher die vorgestellten Klimapiloten, exemplarische Straßenumgestaltungen, die das Büro im letzten Jahr entwickelt hat. Das Beispiel für die Scheffelstraße zeigt eine grüne Oase mit einer mittigen Begegnungszone für Anliegerfahrzeuge und Fußgänger*innen. Eine tolle Vision, für die es sich lohnt, auf das ein oder andere Fahrzeug zu verzichten.

Im Anschluss tauschten sich die Gäste bei Brezeln und Getränken in kleinen Runden lebhaft über das Gehörte aus. Die Anregungen und neu geknüpften Kontakte werden dazu beitragen, Freiburg auch mit Unterstützung der Bürgerschaft klimafitter zu machen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei JobRad für die großartige Unterstützung!

Katja Richter für die Freiblocks und Jürgen Bolder, Bürgerverein