Wir als Bürgerverein sind sehr erfreut, wie häufig die neuen Frischluft-LKWs durch die Wiehre flitzen und rege von den Bürgerinnen und Bürgern genutzt werden. Allerdings sind für uns die Frischluft-LKWs nur der Startschuss für weitere Ideen, um die Verkehrssituation in der Wiehre nachhaltiger und sicherer zu gestalten. Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass der motorisierte Individualverkehr immer noch eine Vorrangstellung im Verkehr erhält. Unsere Maxime lautet daher: erstens, den nachhaltigen, emissionsfreien Verkehr zu fördern ohne die Mobilität einzuschränken und zweitens, die Sicherheit im Verkehr weiter auszubauen, um auf schnellstem Weg die „Vision Zero“ (keine Unfalltote mehr im Straßenverkehr) zu erreichen.
Speziell Menschen, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, haben ein erhöhtes Risiko, im Verkehr zu verunglücken. Im Jahr 2019 waren bundesweit insgesamt 272 Unfalltote mit dem Fahrrad und 308 zu Fuß innerorts zu verzeichnen. Im Gebiet des Polizeipräsidiums Freiburg waren 2019 sechs Unfalltote mit dem Fahrrad zu beklagen. Gleichzeitig wurden insgesamt 52 Verkehrsunfälle auf dem Schulweg gezählt. Unser Anspruch muss sein, diese Zahl der Verkehrstoten mit den geeigneten Maßnahmen auf null zu senken.
Aus diesem Grund entwickeln wir vom Bürgerverein Ideen, die mit dem Garten- und Tiefbauamt (GuT) zu diskutieren sind, um die Verkehrssituation bei uns in der Wiehre zu optimieren. Als erste mögliche Idee ist die Fortsetzung der Radvorrangroute Kappel-Littenweiler-Wiehre (KLW) im Gespräch. Hierbei sollten die Urachstraße und die Lorettostraße bis zur Merzhauser Straße zu einer durchgehenden Fahrradstraße umgebaut werden. Der Vorteil würde darin bestehen, die Verkehrssituation in erster Linie für Fahrräder, aber auch für die Besucher*innen der angrenzenden Spiel- und Bolzplätze, Kindertagesstätten und Schulen an diesen stark frequentierten Straßen zu verbessern. Um dem stark gestiegenen motorisierten Durchgangsverkehr speziell in der Lorettostraße Einhalt zu gebieten, wären allerdings andere Maßnahmen noch zielführender: zum Beispiel die Einführung von Einbahnstraßen, die für den Radverkehr durchgehend in beide Richtungen befahrbar sind, für Kfz jedoch nur in eine Richtung. Diese Idee hat natürlich weitreichende Auswirkungen auf den „Status quo“ und wird auch nicht zum ersten Mal diskutiert. Doch jetzt müssen endlich mutige Schritte gegangen werden, um die Verkehrssituation nachhaltig und sicher zu gestalten. Die Zeit dafür ist reif. Auch der Gemeinderat be-grüßt die Forderungen und Maßnahmen des Fuß- und Radentscheids und beauftragt die Verwaltung, die Zielvorstellungen des Bürgerbegehrens umzusetzen.
Wir begrüßen es in diesem Zusammenhang sehr, dass das GuT mit der Ausweisung von sieben LastenVelo-Parkplätzen begonnen hat. Sie werden an strategischen Punkten platziert, um zum einen das Parken an Kreuzungen zu verhindern und zum anderen die Stellplätze der LastenVelos an hoch frequentierten Orten zu vermehren. Das traurige Beispiel der unübersichtlichen Kreuzung an der Ecke Zasius-/Bürgerwehrstraße zeigt, dass weitere solcher Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Kreuzungen bei uns im Stadtteil sicherer zu gestalten: Im Bereich von Kreuzungen sind Fahrradstellplätze zu installieren, um das Falsch-Halten bzw. Parken an Einmündungen zu verhindern und um weitere Stellplätze für Fahrräder zu schaffen. Über das Zusenden von weiteren Ideen, Konzepten und Lösungsansätzen würden wir uns sehr freuen. Sie sollten das Ziel haben, ein nachhaltiges, urbanes und sicheres Verkehrskonzept für die Wiehre zu gestalten und damit die Lebensqualität bei uns im Sprengel stetig weiter zu entwickeln.
Kontakt: verkehr@buergerverein-wiehre.de
Markus Ohler