Zwei Jahre Bauzeit der neuen Kronenbrücke
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Mit Bau der Stadtbahn über den westlichen Ring werden es sogar vier Jahre.
– Das ist die Perspektive des Garten- und Tiefbauamts der Stadt Freiburg, die Frank Uekermann als dessen Leiter in einem Gespräch mit dem Bürgerverein verlauten ließ. Sollten die Zuschüsse aus Stuttgart und Berlin, wie seit Ende 2012 beantragt, noch im Herbst 2014 gewährt werden, können unmittelbar danach die Ausschreibungen der Gewerke europaweit erfolgen und praktisch noch in diesem Jahr mit den Arbeiten begonnen werden.
Es wird eine Riesenbaustelle und eine delikate noch dazu. Rund 55 Mio Euro sind für die Gesamtmaßnahme von Kronenstraße über Kronenbrücke bis Siegesdenkmal veranschlagt. Aber es gibt dazu keine Alternative: Die alte Brücke kann die neue Straßenbahnlinie nicht aufnehmen, ist an vielen Punkten marode und muss schon im Hinblick auf den Bau des Stadttunnels grundsätzlich neu geplant und gebaut werden.
Die neue Brückenplatte – übrigens nur ca. 60 cm dick und auf einer filigranen Stahlträger-konstruktion ruhend – wird die Dreisam etwas weiter östlich und in ihrer Stützweite länger als bisher überspannen. Die Fundamente der Widerlager ruhen auf ca. 20 bis 25 m langen und 80 cm dicken Bohrpfählen. Sie haben die Aufgabe, das Gewicht der Brückenplatte und der Widerlager ins tiefe Erdreich beiderseits der Dreisam abzuleiten. Dadurch wird vermieden, dass ein späterer Bau des Stadttunnels die Standfestigkeit der Brücke beeinflusst. Beide Baumaßnahmen sind so konzipiert, dass sie getrennt voneinander realisiert werden können.
Natürlich wird es Behinderungen für die Verkehrsteilnehmer geben. Aber sie sind nicht
vermeidbar. Wesentliche Besonderheiten werden sein:
1 Der südliche Dreisamuferweg muss wegen der Einrichtung von Baustellenflächen, die unmittelbar an die Baustelle der Brücke angrenzen, unterbrochen werden. Ein Verbleib des Fahrradwegs im Baustellenbereich wäre viel zu gefährlich.
2 Eine 4 m breite Behelfsbrücke östlich der Kronenbrücke wird den Fußgänger- und Fahrradverkehr aufnehmen und diesen auf die nördliche Seite der Dreisam umleiten. Ab der Schnewlinbrücke kann der Fuß- und Radverkehr wieder auf den südlichen Dreisamuferweg
zurückkehren.
3 Über die genannte Behelfsbrücke wird auch der gesamte Fuß- und Radverkehr aus der Wiehre in die Innenstadt und umgekehrt geführt werden.
4 Der motorisierte Individualverkehr muss die verbleibenden Verkehrsflächen nutzen. Dabei ist gelegentlicher Stau leider nicht zu vermeiden. In jedem Fall aber wird die B 31 immer über jeweils zwei durchgehende Fahrstreifen verfügen. Da die Kronenbrücke während der Bauzeit keinen Verkehr hat, wird sich der Verkehr auf der B 31 an dieser Stelle flüssiger gestalten.
5 Erfahrungsgemäß sucht sich der Individualverkehr seine Nischen im Netz. Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit wird sich der Verkehr einspielen.
6 Der Verkehr aus der Basler Straße in die Heinrich-von-Stephan-Straße und in umgekehrter Richtung erhält eine längere Grünphase. Eine Bevorrechtigungsschaltung der Straßenbahnen wird es nur für die Linie 5 geben, die anderen Linien erhalten ihre Grünphase nur im normalen Umlauf der Ampelphasen.
7 Sobald die Brücke errichtet ist, werden die Zufahrten aus der Kronenstraße und dem Werderring ausgebaut und angeschlossen.
Anhand neuester Pläne konnten die Vertreter des Bürgervereins sich gut informieren. Herr Uekermann ist bereit, die Planung in den Bürgervereinen jederzeit detailliert zu erläutern, sobald die baulichen Voraussetzungen der Bewilligung und Finanzierung gegeben sind. Davor ist dies wenig hilfreich. Beide Gesprächspartner konnten dies bestätigen, waren doch schon vor zwei Jahren den Bürgervereinsvertretern Bauphasenpläne gezeigt worden, die angesichts der fortschreitenden Planungen heute nur noch Makulatur darstellen.
Klaus Füsslin / Frieder Konold